Siemens-Machtkampf beendet: Löscher geht, Kaeser wird neuer Chef
Bei Siemens gibt es den Wechsel im Vorstand, der sich bereits abgezeichnet hat. Der bisherige Konzernchef Peter Löscher verlässt das Unternehmen und beendet damit den tobenden Machtkampf in der Konzernspitze. Er habe dem Aufsichtsrat die Auflösung seines bis 2017 laufenden Vertrags angeboten, so Löscher, der damit einer Abberufung durch das Gremium zuvor kommt. Er sei „in der vergangenen Woche zu dem Schluss gekommen, dass eine vertrauensvolle Basis für einen Verbleib an der Spitze der Siemens AG nicht mehr gegeben ist“, so Löscher.
Neuer Konzernchef bei Siemens wird der bisherige Finanzvorstand Joe Kaeser, der ohnehin als Favorit auf die Nachfolge Löschers galt. Allerdings hatte sich zuletzt um die Personalie ein Streit im Aufsichtsrat zwischen dessen Vorsitzenden Gerhard Cromme und seinem Stellvertreter, dem Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, zugespitzt. Ackermann soll die drohende Abberufung des bisherigen Konzernchefs als würdelos kritisiert haben. Mit dem Rücktritt Löschers dürfte dieser aber entschärft sein.
„Peter Löscher wird dem Unternehmen bis zum 30. September 2013 für die Übergabe von Themen zur Verfügung stehen“, teilt Siemens am Mittwoch mit. Der Posten des Finanzchefs im Vorstand soll kurzfristig neu besetzt werden, kündigen die Münchener an. Im Herbst wolle man sich „zur Präzisierung des Unternehmensprogramms äußern und dabei auch die mittelfristigen Perspektiven und unsere Vision für das Unternehmen adressieren“, kündigt der neue Konzernchef Kaeser an.
Am Nachmittag hat der Konzern zu einer Pressekonferenz geladen. Die Siemens-Aktie liegt gegen 11:46 Uhr bei 79,46 Euro mit 1,5 Prozent in der Verlustzone und hat in den letzten Minuten klar an Wert verloren.