Siemens: Turbulente Tage stehen ins Haus
Nach der zweiten Gewinnwarnung von Siemens binnen weniger Wochen muss nun Konzernchef Peter Löscher um seinen Job fürchten. Medien spekulieren angesichts bevorstehender Treffen des Aufsichtsrats bereits über eine Neubesetzung des Chefpostens im Siemens-Vorstand. Sollte Löscher tatsächlich vorzeitig abgelöst werden, sein Vertrag läuft eigentlich noch bis ins Jahr 2017, scheinen zwei Kandidaten besonders aussichtsreich für seine Nachfolge zu sein. Zum einen Finanzvorstand Joe Kaeser, zum anderen, so das „Manager Magazin“, Siegfried Russwurm, der bisher die Industriesparte des DAX-notierten Konzerns führt.
Sonderlich informativ hatte sich Siemens bei der neuerlichen Gewinnwarnung nicht gegeben. Man gehe „aufgrund geringerer Markterwartungen nicht mehr davon aus, bis zum Geschäftsjahr 2014 eine Ergebnismarge der Summe Sektoren von mindestens 12 Prozent zu erreichen“, hieß es von Konzernseite mit Blick auf die schwache Konjunkturentwicklung lediglich. Vor allem für die Vertreter der Siemens-Aktionäre im Aufsichtsrat schien damit das Maß voll, während die Arbeitnehmervertreter angesichts der großen Einsparprogramme beim Münchener Konzern ohnehin nicht besonders glücklich sind.
Es dürften bei Siemens turbulente Tage ins Haus stehen, das gilt auch für die Aktie. Die kletterte nach dem Absturz am Donnerstag zwar im gestrigen Handel bis auf 80,47 Euro der Schlusskurs allerdings ist „nur“ bei 79,68 Euro notiert. Die Widerstandszone um 80,00/80,50 Euro hat das Papier damit nicht überwinden können, womit nun ein weiterer Kursrutsch drohen könnte. Erste Unterstützungen für den Trendwert des deutschen Aktienmarktes wären in der breiten Zone zwischen 75,42 Euro und 77,12 Euro reichlich vorhanden.