Commerzbank: Das nächste Gerücht...
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendein Gerücht über die Commerzbank gestreut wird. Besonders beliebt sind Übernahmegerüchte, teils absurder Art wie im Fall der Deutschen Bank, die zwischenzeitlich ihren Commerzbank-Anteil aufstockte – als Konsortialführer im Rahmen der Kapitalerhöhung wohlgemerkt. Kurze Zeit später war die Beteiligung damit weiterverkauft, das Übernahmeinteresse eine reine Presse-Ente.
Nun werden die ausländischen Großbanken herumgereicht. Dabei geht es um den Kauf des Commerzbank-Aktienpakets, das der Staat hält. Der Bankenrettungsfonds SoFFin ist mit rund 17 Prozent an dem DAX-notierten Konzern beteiligt und sitzt auf milliardenschweren Verlusten, nachdem der Commerzbank-Aktienkurs regelrecht abgestürzt ist. Dass die Bundesregierung diese Milliardenverluste vor der Bundestagswahl und damit mitten im Wahlkampf realisieren will, darf aber mehr als bezweifelt werden.
Dennoch blüht die Spekulation: Laut „Focus“ will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei der Schweizer Bank UBS vorfühlen, ob sie nicht Interesse an der Commerzbank hat. Die Story wäre auch zu schön, denn an der Spitze des UBS-Verwaltungsrats sitzt ein guter Bekannter des CDU-Politikers: Axel Weber, bis 2011 Präsident der Bundesbank.
Das nächste Gerücht kommt heute auf den Markt. Angeblich, so meldet die „Welt“, könnte sich die spanische Bank Santander für den Commerzbank-Anteil interessieren. Das Augenmerk dürfte dabei vor allem auf der Privatkundensparte liegen. Die Zeitung beruft sich bei ihren Informationen auf Finanzkreise. Kommentare von den Unternehmen gibt es zu dem Bericht nicht.
Wetten, dass es nicht die letzten Gerüchte sind? Übrigens reagiert man am Markt mittlerweile weitgehend gelangweilt auf die Gerüchte. Dass der Commerzbank-Aktienkurs steigt, wird auf technische Faktoren zurückgeführt.