Deutsche Telekom: Die Drosselkom wird eine schnellere Schnecke
Den Spott gab es für die Deutsche Telekom inklusive: Seitdem die Bonner angekündigt haben, ab dem Jahr 2016 volumenabhängige Internettarife einzuführen und bei Limitüberschreitung die Übertragungsbandbreite drastisch zu reduzieren, ist der DAX-notierte Konzern für viele nur noch die „Drosselkom“. An der Entscheidung des Unternehmens gab und gibt es harte Kritik von allen Seiten: Internetnutzer, Verbraucherschützer, Politiker.
Nun geht die Deutsche Telekom einen ersten Schritt auf die Kritiker zu und will die 2016 drohende Bandbreitenreduzierung längst nicht so stark ausfallen lassen wie bisher angekündigt. Statt nur noch mit 384 Kilobit pro Sekunde schneckengleich durchs Netz zu kriechen, sollen es immerhin 2 Megabit pro Sekunde (Mbit/S) sein – quasi eine schnelle Schnecke. „Wir haben in den vergangenen Wochen einen intensiven Dialog mit unseren Kunden geführt und die Sorgen verstanden. Mit 2 Mbit/s liegen wir deutlich über dem Mindestrichtwert aus der Breitbandstrategie der Bundesregierung – wir haben ihn verdoppelt“, so Niek Jan van Damme, Deutschlandchef der Telekom, am Mittwoch.
Glücklich und versöhnlich dürfte das die Kritiker der Regelung aber nicht stimmen, denn das Prinzip der Netzneutralität bleibt auch mit den neuen Planungen verletzt. International konkurrenzfähig wären zudem auch die 2 Megabit nicht, Das Thema Drosselkom dürfte damit trotz dieser ersten Zugeständnisse der Deutschen Telekom nicht vom Tisch sein.
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