Kulmbacher Brauerei: Umsatz soll trotz sinkendem Bierdurst steigen
Die Kulmbacher Brauerei ist regelmäßige Teilnehmerin auf der m:access Konferenz der Börse München. In diesem Jahr hat Robert Stoll, Leiter Finanzen, das süddeutsche Unternehmen den Investoren näher gebracht.
Die Brauerei ist in Kulmbach, Plauen, Hof, Würzburg und Bad Brambach mit Standorten vertreten. Dort werden neben Bier auch alkoholfreies Bier sowie alkoholfreie Getränke, vor allem die Garten-Limonade, hergestellt. Wie viele andere Bierhersteller hat auch die Kulmbacher Brauerei mit dem sinkenden Bierdurst der Deutschen zu kämpfen. Hat jeder Bürger 2018 noch 99 Liter Bier konsumiert, so dürften es 2024 höchstens 88 Liter gewesen sein. Tendenz weiter sinkend. Dabei spürt die Kulmbacher Brauerei den Druck nicht ganz so stark wie die gesamte Brauwirtschaft. Gab dort der Absatz im ersten Halbjahr um 6,3 Prozent nach, so lag das Minus bei den Kulmbachern nur bei 2,9 Prozent.
Kompensiert wird dies mehr und mehr durch die anderen Getränke. Hier wird der Absatz regelmäßig gesteigert. So machen die alkoholfreien Biere inzwischen 9 Prozent vom Gesamtabsatz aus. Insgesamt steigt der Getränkeabsatz bei Kulmbacher im ersten Halbjahr um 1,1 Prozent. Der Umsatz sinkt von 143,5 Millionen Euro auf 140,0 Millionen Euro. Der harte Wettbewerb und der Preisdruck gehen an der Brauerei nicht vorbei. Das EBIT legt von 3,34 Millionen Euro auf 4,22 Millionen Euro zu. Beim Gewinn gibt es ebenfalls ein Plus. Dieser verbessert sich von 1,788 Millionen Euro auf 2,403 Millionen Euro. Das entspricht 0,72 Euro (Vorjahr: 0,53 Euro) je Aktie.
Für das Gesamtjahr rechnet Stoll mit einem leichten Umsatzplus. 2024 wurde ein Umsatz von 290,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Das EBIT sieht er im unteren zweistelligen Millionenbereich. 2024 lag es bei 12,7 Millionen Euro. Insgesamt soll es bei Kulmbacher besser als am Gesamtmarkt laufen. Zur kommenden Dividende wird in München keine konkrete Aussage gemacht. Zuletzt wurden 1,35 Euro je Aktie ausgeschüttet.
Stoll glaubt, dass der Bierkonsum in den nächsten Jahren weiter zurückgehen wird. Die klassischen Biertrinker sterben aus, die jüngere Generation hat andere Vorlieben. Und so muss auch Kulmbacher diversifizieren. Die Weiterentwicklung bei alkoholfreien Bieren und Getränken ist somit ein Muss.
Die Aktien von Kulmbacher (WKN: 700700, ISIN: DE0007007007, Chart, News) gewinnen 2,6 Prozent auf 38,80 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten kommt die Aktie, die einen Streubesitz von 10,4 Prozent hat, auf ein Minus von 7 Prozent.
