PharmaSGP vor Delisting: Mehrheitseigner bietet 28 Euro je Aktie

Die PharmaSGP Holding SE hat eine Delisting-Vereinbarung mit ihrer Mehrheitsaktionärin FUTRUE GmbH abgeschlossen. Diese sieht vor, dass FUTRUE den übrigen Aktionären ein öffentliches Angebot über 28,00 Euro je Aktie unterbreitet. Der Preis liegt zwar über dem Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate, allerdings hatte der Aktienkurs des Unternehmens aus Gräfeling 2025 in der Spitze bereits 30 Euro erreicht.
Ziel sei der Rückzug der PharmaSGP vom regulierten Markt der Frankfurter Börse. PharmaSGP will im Rahmen der Vereinbarung den Antrag auf Widerruf der Börsenzulassung stellen und sich nicht an dem Angebot beteiligen – zumindest nicht mit den rund 4,06 Prozent eigenen Aktien.
Die FUTRUE GmbH hält aktuell direkt etwa 82,09 Prozent des Grundkapitals. Durch eine Stimmbindungsvereinbarung mit der MVH Beteiligungs- und Beratungs-GmbH kontrolliert sie de facto rund 93,74 Prozent der Stimmrechte nach Abzug der von PharmaSGP als eigene Aktien gehaltenen PharmaSGP-Aktien.
Fortsetzung des Aktienhandels an der Börse Hamburg?
Ob das Delisting-Angebot tatsächlich dazu führt, dass die PharmaSGP Aktie (WKN: A2P4LJ, ISIN: DE000A2P4LJ5, Chart, News) nicht mehr handelbar ist, bleibt abzuwarten. Immer wieder kam es nach solchen Deals zu einer Fortsetzung des Handels an der Hamburger Börse im Freiverkehr. Ob das auch in diesem Fall so sein wird, ist derzeit offen.
Nach Einschätzung von PharmaSGP ist der Kapitalmarkt angesichts des geringen Streubesitzes für künftige Finanzierungen ungeeignet. Die mit der Börsennotierung verbundenen Kosten würden den Nutzen übersteigen. Die Hauptversammlung soll zudem nur die gesetzliche Mindestdividende von 0,05 Euro je PharmaSGP Aktie beschließen. Diese notiert aktuell im XETRA-Handel am Dienstagvormittag bei 28,60 Euro mit 2,88 Prozent im Plus und oberhalb der Delisting-Offerte.
Zudem strebt FUTRUE einen Squeeze-out sowie den Abschluss eines Gewinnabführungsvertrags mit der PharmaSGP an. Eine außerordentliche Hauptversammlung zu diesem Schritt ist für später im Jahr geplant. Vorstand und Aufsichtsrat der PharmaSGP wollen das Angebot prüfen und sich nach Veröffentlichung der Angebotsunterlage offiziell dazu äußern.