Gerresheimer kürzt Dividende: Aktie stürzt nach schwachen Zahlen ab

Gerresheimer hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nach unten angepasst. Das Unternehmen erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von nur noch 1 bis 2 Prozent statt der zuvor anvisierten 3 bis 5 Prozent. Auch die operative Ertragskraft soll geringer ausfallen: Die Adjusted EBITDA-Marge soll rund 20 Prozent betragen, nach zuvor 22 Prozent. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie (Adjusted EPS) rechnet Gerresheimer mit einem Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Zuvor war ein Anstieg im hohen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt worden.
Grund für die Korrektur sind unter anderem eine anhaltend schwache Nachfrage im Kosmetiksegment sowie ein Rückgang bei Containment-Lösungen für oral einzunehmende Flüssigmedikamente. Für das zweite Quartal erwartet der Gerresheimer-Konzern aus Düsseldorf ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich sowie eine EBITDA-Marge von etwa 19 Prozent. Die Entwicklung im ersten Halbjahr liegt damit unter den bisherigen Erwartungen.
Wachstum bleibt unter Erwartungen
„Wir werden im 2. Quartal 2025 wieder ein organisches Umsatzwachstum erzielen, die Wachstumsdynamik in Teilbereichen unseres Geschäfts ist jedoch angesichts aktueller Entwicklungen in der Gesamtwirtschaft und in unserer Branche niedriger als erwartet. Deshalb müssen wir unsere Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr anpassen”, sagt Dietmar Siemssen, Vorstandsvorsitzender bei Gerresheimer.
Als Reaktion auf die abgeschwächte Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand eine deutliche Kürzung der Dividende vor. Anstelle der bisherigen 1,25 Euro je Gerresheimer Aktie soll auf der Hauptversammlung eine Ausschüttung von lediglich 0,04 Euro je Gerresheimer Aktie beschlossen werden. Dies entspricht der gesetzlichen Mindestdividende von 4 Prozent des Grundkapitals und soll nach Angaben der Gesellschaft vom Montag die finanzielle Flexibilität sichern.
Im zweiten Halbjahr erwartet Gerresheimer eine stärkere Entwicklung, getragen von Produktionsanläufen und Projekterweiterungen. Diese sollen die schwächere erste Jahreshälfte jedoch nicht vollständig ausgleichen. Die langfristige Wachstumsperspektive sieht das Unternehmen trotz der kurzfristigen Korrektur weiter intakt, unter anderem durch die Akquisition von Bormioli Pharma und die Ausweitung biopharmazeutischer Systemlösungen.
„Unsere langfristigen Aussichten, darunter insbesondere das Wachstum mit Containment-Lösungen und Drug-Delivery-Systemen für biopharmazeutische Medikamente, einschließlich des GLP-1-Geschäfts, bleiben unverändert positiv”, so Siemssen.
Die Gerresheimer Aktie (WKN: A0LD6E, ISIN: DE000A0LD6E6, Chart, News) notiert bei 48,36 Euro mit 23,96 Prozent im Minus.