Wolftank setzt auf organisches Wachstum

Vielen Investoren dürfte Peter Werth noch als das Gesicht von Wolftank in Erinnerung sein. Doch der Manager und Großaktionär hat sich aus der ersten Reihe zurückgezogen. Der neue Vorstandschef heißt Simon Reckla und ist seit drei Jahren im Unternehmen tätig. Auf dem Austrian Day von NuWays und Börse Wien sucht Reckla das Gespräch mit Investoren.
Er macht dabei deutlich, dass man auch heute, obwohl es am Markt bisweilen anders gesehen wird, den Großteil des Umsatzes im Umweltbereich erzielt. 80 Prozent stammen aus den verschiedensten Umweltdienstleistungen. 20 Prozent werden im Bereich Wasserstoff erwirtschaftet. Die Umsatzverhältnisse sollen sich im Laufe der Jahre annähern, zu einer Parität dürfte es so schnell aber nicht kommen.
Mit 450 Mitarbeitern hat Wolftank zuletzt einen Umsatz von 121 Millionen Euro erzielt. Innerhalb von vier Jahren hat man den Umsatz somit vervierfacht. Mit einer Prognose für 2025 tut sich Reckla im Gespräch schwer. Derzeit durchläuft Wolftank einen Strategieprozess, der im zweiten Halbjahr abgeschlossen sein dürfte. Dann will sich der Vorstand zum Ausblick äußern.
Klar ist, dass man einen Fokus auf Profitabilität legt. Ziel sind zweistellige EBITDA-Margen bei einem gleichzeitigen Umsatzwachstum, die Bilanz soll gestärkt werden. Für Impulse dürfte bei künftigen Geschäften auch das Infrastrukturprogramm in Deutschland sorgen.
Wachsen will Wolftank vor allem organisch. Man schaut sich nicht aktiv nach Zukäufen um. Sollte sich aber bei einem kleineren Partner eine Nachfolgethematik ergeben, könnte man die Chance ergreifen. Nicht ausschließen will Reckla auch, dass man bei Beteiligungen weiter zulegt.
All dies soll aber nicht durch eine Kapitalerhöhung finanziert werden. Eine solche Finanzierungsmaßnahme lehnt Reckla momentan kategorisch ab. Dafür sei der Kurs auch zu niedrig. Mittelfristig will der CEO Wolftank zum Dividenden-Titel machen. Doch noch ist die Zeit dafür nicht reif. Zuletzt hat man noch rote Zahlen geschrieben. Doch diese Verlustperioden sollen bald der Vergangenheit angehören.
Anleihe in Zeichnung
Aktuell können Investoren in Österreich eine Anleihe von Wolftank zeichnen. Das Volumen liegt bei 2 Millionen Euro, daher muss dafür nach österreichischem Recht kein Prospekt erstellt werden. Die Investoren erhalten eine jährliche Zinszahlung von 5,25 Prozent. Die Laufzeit der Anleihe liegt bei fünf Jahren. Das frische Geld wird in den Bereich Wasserstoff investiert werden.
Die Aktie von Wolftank (WKN: A2PBHR, ISIN: AT0000A25NJ6, Chart, News) notiert auf Xetra bei 6,70 Euro. Das ist ein Minus von 1,5 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 45 Prozent nachgegeben. Die Marktkapitalisierung steht bei rund 35,5 Millionen Euro. Das Handelsvolumen in der Aktie ist eher gering. Täglich gehen 2.000 bis 2.500 Aktien um. Der Streubesitz bei der 2019 an die Börse gegangenen Gesellschaft beträgt 50 Prozent.