Laiqon: Aufbauphase ist vorbei

In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie von Laiqon fast 30 Prozent verloren. Wenn man sich den Vortrag von Achim Plate auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt anhört, könnte diese Abwärtsspirale vor einem Ende stehen. Plate sieht so einige Impulse für die Norddeutschen.
Der Chef berichtet, dass die sechsjährige Aufbauzeit bei Laiqon vorbei sei, jetzt solle es nach vorne gehen. Die Aufbauleistungen wurden Ende 2024 abgeschlossen. Nun setzt der Manager auf ein beschleunigtes Wachstum.
Ende 2024 ist ein White Label Projekt mit Union Investment an den Start gegangen. Doch dies soll nicht der einzige Partner in diesem Bereich bleiben. Ende August findet die Hauptversammlung von Laiqon in Hamburg statt. Bis dahin will Plate einen weiteren Partner für ein White Label Projekt vorstellen.
In diesem Bereich gibt es bisher 3.000 Kunden, die jedoch formal dem White-Label-Partner angehören. Bis 2028 soll diese Zahl auf 100.000 ansteigen, mit den entsprechenden Folgen für die Finanzkennzahlen.
Auch die Assets under Management sollen in diesem Zeitraum deutlich zulegen. Sie sollen in diesem Jahr auf 8 Milliarden Euro bis 10 Milliarden Euro auskommen. Bis 2028 werden 13 Milliarden Euro bis 14 Milliarden Euro prognostiziert. Dies könnte, wenn man die Pläne von Plate hört, ein konservativer Ausblick sein.
ETFs rücken in den Fokus
Plate macht in Frankfurt deutlich, dass man nur eine einzige Säule bei der Fremdfinanzierung hat. Dabei handelt es sich um eine Wandelanleihe, deren Volumen im Vorjahr von 26,8 Millionen Euro auf 23,4 Millionen Euro reduziert werden konnte. Die liquiden Mittel sind in diesem Zeitraum von 7,1 Millionen Euro auf 13,7 Millionen Euro angestiegen. Bankschulden hat Laiqon, früher noch als Lloyd Fonds bekannt, nicht.
Auch im Bereich ETF will sich Laiqon noch stärker engagieren. Dazu holt man sich einen der fünf großen ETF-Anbieter ins Boot. Mit diesem will man den Markt der aktiv gesteuerten ETFs bearbeiten und dort rasch eine starke Position einnehmen. Der Marktstart soll im zweiten Halbjahr erfolgen.
Für manchen Investor ist auch das Thema Dividende interessant. Bei Laiqon soll bis 2026 die Dividendenfähigkeit hergestellt werden. Das könnte für weitere Impulse sorgen.
Ein Problem ist nicht nur für Plate evident: Der Aktienkurs. In der Aufbauphase von Laiqon (WKN: A12UP2, ISIN: DE000A12UP29, Chart, News) hat es viele Sach-Kapitalerhöhungen gegeben. So liegen bis heute etwa 2 Millionen Euro in lockeren Händen, die immer wieder Stücke abgeben. Das drückt den Kurs. Mit der Joachim Herz Stiftung ist es jüngst aber gelungen, einen weiteren Ankeraktionär zu gewinnen. Dadurch wird die Aktionariatsstruktur solider, die Sorge vor großen Aktienverkäufen sinkt. Das könnte dem Kurs mehr Stabilität verleihen. Die nächsten Wochen sollten darauf entsprechende Indizien geben.
Die Aktien von Laiqon steigen am Donnerstagnachmittag um 6,12 Prozent auf 3,99 Euro.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Laiqon AG.