Borussia Dortmund: Die Meisterschaft ist nicht das Ziel

Borussia Dortmund hat in dieser Saison so gerade noch die Kurve bekommen und sich als viertplatziertes Team der Bundesliga für die kommende Champions League Saison qualifiziert. Zuletzt war man in der Saison 2014/15 nicht in der europäischen Oberliga vertreten. Eine solche Serie haben ansonsten nur sechs Clubs in Europa geschafft, unter anderem Bayern München.
Die erneute Qualifikation aber auch die im Juni und Juli anstehende Club WM in den USA sorgen für zusätzliche Einnahmen. CFO Thomas Treß berichtet im virtuellen Round Table von NuWays, dass bei der Club WM mindestens das Achtelfinale das Ziel sei. Diese Einnahmen von mehr als 30 Millionen Dollar hat man fest einkalkuliert. Ein mögliches Weiterkommen wäre ein angenehmer Geldsegen für die Borussia, der aber nicht eingeplant ist.
In den USA sieht der BVB für die Zukunft großes Potenzial. Der Club hat daher auch ein Büro in New York (weitere Standorte sind in Shanghai und Singapur), um in Nordamerika Präsenz zu zeigen. Die Region gilt als interessanter Zielmarkt, zudem dort im kommenden Jahr auch die Fußball-WM der Männer stattfinden wird.
Auf der aktuellen Reise zur Club WM werden sich die Verantwortlichen aus dem Management auch mit verschiedenen potentiellen Investoren treffen. In den Vereinigten Staaten steht man einem Engagement in Sportvereinen oftmals positiv gegenüber. Zudem sind die Bewertungen für Sportclubs dort ganz anders als in Europa.
So hofft Treß auch auf neue Impulse für den Kurs der Aktie. Zwei Dinge scheinen die Kursentwicklung derzeit zu hemmen: Einerseits die Zinsen und andererseits die herrschende allgemeine Zurückhaltung gegenüber Small und Midcaps. Nur so kann sich der Finanzvorstand die Kursentwicklung erklären. Seiner Meinung nach müsste der Kurs viel höher stehen. Er spricht von einer massiven Unterbewertung der Aktie. Bis man aber wieder auf alte Höhen von 8 Euro bis 10 Euro kommt, wird es aus seiner Sicht noch dauern. Erst wenn die Zinsen weiter sinken, könnte man diese Niveaus hoffentlich wieder sehen.
Treß macht bei dem virtuellen Treffen auch deutlich, dass die BVB-Aktie kein großer Dividendentitel ist, aber man beständig eine Dividende an die Aktionäre ausschütten will. Der Großteil des Gewinns soll in die sportliche Wettbewerbsfähigkeit investiert werden. Es gibt aber auch Investoren, die auf eine regelmäßige, wenn auch niedrige Dividende Wert legen. Bei einem entsprechenden Ergebnis will der BVB diese Investoren auch in Zukunft nicht enttäuschen. Die zuletzt gezahlte Dividende von 0,06 Euro je Aktie kann dabei als Maßstab dienen.
Finanzvorstand Treß glaubt, dass auch 2025/26 ein gutes Geschäftsjahr für den BVB (WKN: 549309, ISIN: DE0005493092, Chart, News) werden wird. Ob dabei letztlich die Meisterschaft herausspringen wird, müssen man sehen. Dies als Ziel auszugeben, hält er für falsch. Man muss zuerst schauen, welche Fehler in der laufenden Saison passiert sind und dies entsprechend verbessern. So soll die sportliche Wettbewerbsfähigkeit ausgebaut werden. Wenn dies letztlich zur Meisterschale führen sollte, würde sich nicht nur der CFO freuen.