JDC Group: Gut gefüllte Kriegskasse

Die JDC Gruppe ist im Bereich der digitalen Finanzdienstleistungen tätig. Das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden bietet eine Plattform für Versicherungen und für Investmentfonds an. Man besorgt sich Daten von Anbietern, standardisiert diese und stellt sie Interessenten zur Verfügung. Zu den Kunden zählen Banken und Sparkassen, Versicherer und Finanzdienstleister. 200.000 Direktkunden werden über eine App angesprochen.
Vor wenigen Tagen hat JDC Zahlen zum Jahresauftakt publiziert. Im ersten Quartal steigert die Gruppe den Umsatz um fast 17 Prozent auf 62,2 Millionen Euro. Das EBITDA verbessert sich um 24 Prozent auf 5,0 Millionen Euro. Beim EBIT gibt es ein Plus von einer Million Euro auf 3,5 Millionen Euro.
Auf der Frühjahrskonferenz vom Equity Forum bestätigt Vorstand Sebastian Grabmaier die Jahresprognose. Prognostiziert wird ein Jahresumsatz von 245 Millionen Euro bis 265 Millionen Euro (2024: 220,9 Millionen Euro) und ein EBITDA von 18,5 Millionen Euro bis 20,5 Millionen Euro (2024: 15,1 Millionen Euro). Dabei erscheint derzeit die Mitte der Spanne realistisch zu sein. Grabmaier sieht JDC dort auf einem guten Weg.
Bis 2030 will die Gesellschaft ihren Umsatz auf 450 Millionen Euro bis 500 Millionen Euro steigern. Dann soll es ein EBITDA von 40 Millionen Euro bis 50 Millionen Euro geben. Sollte man bei der Konsolidierung des Marktes eine aktive Rolle spielen, könnten diese Zielmarken auch schneller erreicht werden.
Derzeit befinden sich 36 Millionen Euro auf dem Konto von JDC. Der Vorstandschef spricht vor Investoren in Frankfurt von einer Kriegskasse, um Akquisitionen zu tätigen. Sollte sich nichts passendes finden, kann man über weitere Aktienrückkäufe nachdenken. Im nächsten Schritt könnte es eine Dividende für die Aktionäre geben und erst danach würde CEO Grabmaier einen Anleiherückkauf ins Auge fassen. Diese Option wirkt somit recht unwahrscheinlich.
KI als Impulsgeber
Die Künstliche Intelligenz sieht der Vorstand als riesigen Werttreiber bei JDC an. Dadurch wird Entwicklungszeit gespart, das Sammeln und Analysieren von Daten wird einfacher. Viele Versicherungen sind bisher noch kaum auf der digitalen Schiene zu finden. Jede hat ihren eigenen Datensatz, der von JDC aufgearbeitet wird. Hier ergeben sich Chancen für das Unternehmen aus Wiesbaden.
Vor wenigen Wochen haben die Analysten der BankM die Kaufempfehlung für die Aktien von JDC erneuert. Das Kursziel wurde von 27,45 Euro auf 28,65 Euro angehoben. Die Analysten sehen den Umsatz 2025 bei fast 260 Millionen Euro, das EBITDA soll bei 19,7 Millionen Euro liegen.
Die Aktien der JDC Group (WKN: A0B9N3, ISIN: DE000A0B9N37, Chart, News) verlieren 0,8 Prozent auf 23,30 Euro. In den vergangenen vier Wochen hat das Papier rund 12 Prozent zugelegt.