Gesco: Der Boden scheint erreicht

Bei Gesco geht der Umsatz 2024 von 560,72 Millionen Euro auf 513,81 Millionen Euro zurück. Das EBIT sinkt von 35,87 Millionen Euro auf 15,18 Millionen Euro. Unterm Strich gibt es nach Anteilen Dritter einen Gewinn von 4,44 Millionen Euro (Vorjahr: 20,88 Millionen Euro). Je Aktie entspricht dies einem Ergebnis von 0,42 Euro nach 1,93 Euro im Vorjahr.
Der Gewinneinbruch hat Auswirkungen auf die Dividende. Diese wird von 0,40 Euro auf 0,10 Euro gekürzt. Hier spielt aber auch die neue Gewinnverwendungsstrategie eine Rolle. Priorisiert wird organischen und anorganisches Wachstum, gefolgt von Aktienrückkäufen. Erst an dritte Stelle steht die Dividendenausschüttung. Dabei wird eine Ausschüttungsquote von 20 Prozent bis 40 Prozent angepeilt. In diesem Jahr liegt die Quote bei 23 Prozent. Die Hauptversammlung muss am 25. Juni in Düsseldorf letztlich über die Dividende entscheiden.
Der Auftragsbestand der Wuppertaler geht Ende 2024 um 3,8 Prozent auf 188,9 Millionen Euro zurück. Wie CFO Andrea Holzbaur auf der Bilanzpressekonferenz von Gesco berichtet, ist der Auftragseingang 2024 um 4,4 Prozent auf 519,1 Millionen Euro gesunken. Im vierten Quartal gibt es mit 118,5 Millionen Euro das bisherige Tief. Man glaubt allerdings, dass damit der Boden erreicht ist und es eine Erholung geben wird. Mit dem aktuellen Auftragseingang zeigt sich Holzbaur zufrieden. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr soll es bei Gesco insgesamt bessert laufen. Das erste Halbjahr soll hingegen noch eher verhalten sein.
2025 erwartet Gesco einen Umsatz von 485 Millionen Euro bis 515 Millionen Euro. Dieser ist nicht ganz mit den Zahlen von 2024 vergleichbar, da es zuletzt einige Verkäufe gab. Ende 2024 hat Gesco die beiden Geschäftsbereiche Gießerei und Stahlwerk bei Doerrenberg verkauft. Ebenso erfolgte ein Management-Buy-Out bei der Portfoliogesellschaft AstroPlast. Bereinigt um diese Veräußerungen würde der Umsatz 2024 bei 480,1 Millionen Euro liegen. Der Gewinn soll sich zwischen 13 Millionen Euro und 17 Millionen Euro bewegen. Hier liegt der bereinigte Wert für 2024 bei 13,1 Millionen Euro.
CEO Johannes Pfeffer spricht auf der Bilanz-PK von einem herausfordernden Jahr 2024. Man habe zwar die Hausaufgaben gemacht, trotzdem entsprechen die Ergebnisse nicht dem eigenen Anspruch. Auch 2025 wird laut Pfeffer schwierig werden. Die Gesamtgemengelage von Politik und Wirtschaft sorgt nicht unbedingt für Jubelstürme.
Akquisitionen sind ein Thema
Der CEO plant im laufenden Jahr mehrere Zukäufe. Die Pipeline ist gut gefüllt, man hat relative viele Targets auf dem Tisch, so dass man eine gute Auswahl hat. Am Ende wäre es optimal, eine neue Beteiligung zu erwerben sowie eine Add-on-Akquisition zu tätigen.
Am 9. Mai wird Gesco Zahlen zum ersten Quartal präsentieren. Dann dürfte man genauer wissen, wie der Jahresstart verlaufen ist.
Die Aktien von Gesco (WKN: A1K020, ISIN: DE000A1K0201, Chart, News) gewinnen 0,9 Prozent auf 16,15 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie 16 Prozent verloren.