Börse am Morgen: Airbus, MTU, RWE, Saab, Safran - Nord LB

Der reale Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des statistischen Bundesamtes im Februar gegenüber Januar um 7,5% eingebrochen. Während er im Hochbau um 1,1% zulegte, sank er im Tiefbau um 14,8%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragseingang insgesamt um 0,5% niedriger (Hochbau: +8,4%; Tiefbau: -8,1%).
In den USA ist das Barometer für das Verbrauchervertrauen nach Angaben der Universität Michigan deutlich eingesackt. Die zunehmende Inflationsangst infolge der Zollpolitik belastet die Konsumlaune. Im April wurden 52,2 Punkte gemessen nach 57,0 im Vormonat.
Wochenausblick
Diese Woche wird ereignisreich - zum Wochenstart stehen in Deutschland und den USA frische Verbrauchervertrauensdaten sowie deutsche Einzelhandelsumsätze im Fokus. Zur Wochenmitte folgen vorläufige BIP- und Inflationsdaten aus Deutschland, während in den USA mit der PCE-Kernrate und dem BIP zentrale Preis- und Konjunkturinformationen erwartet werden. Trotz deutschen Feiertags, wird am Donnerstag der ISM PMI inklusive Preiskomponente Einblicke in die US-Industrie geben. Zum fulminanten Wochenausklang stehen dann HVPI und Arbeitslosenquote in der Eurozone sowie Arbeitsmarktdaten aus den USA auf der Agenda – wichtige Puzzlestücke für die geldpolitische Großwetterlage. Außerdem erwartet uns eine Vielzahl an Quartalsberichten der Unternehmen.
Renten- und Aktienmärkte
Am Freitag kam es bei deutschen Bundesanleihen nach den Kursanstiegen des Vortages zu leichten Gewinnmitnahmen. USTreasuries profitierten dagegen weiter von Entspannungssignalen im Handelskrieg zwischen China und den USA.
Der DAX profitierte zum Wochenende erneut von Hoffnungen auf eine Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China. Zwischen Südkorea und den USA gibt es bereits eine Einigung. Japan und die EU setzen ebenfalls auf eine Verhandlungslösung. Luftfahrttitel wie Safran, MTU und Airbus profitierten von der Hoffnung auf Zollbefreiungen für bestimmte Flugzeugteile durch China. Die Titel der Deutschen Telekom rutschten dagegen nach enttäuschenden Neukundenzahlen der Tochter T-Mobile US ans DAX-Ende. DAX +0,81%; MDAX +1,39%; TecDAX +0,14%.
Auch die Wall Street beendete die Handelswoche freundlich, auch wenn der Dow Jones fast unverändert schloss. Auf Wochensicht legte letzterer 2,5% und der breitere S&P 500 4,6% zu. Dow Jones +0,05%; S&P 500 +0,74%; Nasdaq Comp. +1,26%.
Unternehmen
Das französische Luft- und Raumfahrtzulieferunternehmen Safran erzielte in Q1 2025 einen Umsatzanstieg von y/y 16,7% auf EUR 7,25 Mrd. Die Antriebssparte erzielte einen Zuwachs von 19%, dabei sind die Triebswerksauslieferungen in den ersten drei Monaten um 13% gesunken. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen hier aber ein Plus von 15% bis 20%. Die Jahresziele wurden mit einem Umsatzwachstum von rund 10% und einem wiederkehrenden Betriebsergebnis zwischen EUR 4,7 Mrd. und EUR 4,8 Mrd. bestätigt.
Der Energiekonzern RWE stellt zukünftig höhere Anforderungen an seine Investitionen in die USA und hat vor diesem Hintergrund seine dortigen Offshore-Aktivitäten auf Eis gelegt. Die Förderung müsse gesichert und Zollrisiken berücksichtigt sein. Außerdem müssten Onshore-Wind sowie Solarprojekte zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung über eine gesicherte Stromabnahme verfügen.
Der schwedische Rüstungskonzern Saab erzielte in Q1 2025 ein organisches Umsatzwachstum von 11% auf SEK 15,792 Mrd. Das EBIT kletterte um 22% auf SEK 1,454 Mrd., was einer EBITMarge von 9,2% (Vj.: 8,4%) entsprach. Das Ergebnis je Aktie sprang um 64% auf SEK 2,35 in die Höhe. Das Ordervolumen belief sich auf SEK 19,144 Mrd. (Vj.: SEK 18,495 Mrd.). Für das GJ 2024 soll eine Dividende von SEK 2,00 (Vj.: SEK 1,60) je Aktie ausgeschüttet werden. Für das laufende Jahr stellt das Management ein organisches Umsatzwachstum von 12% bis 16% sowie eine darüber liegende Steigerung des Betriebsgewinns in Aussicht.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR gab gegenüber dem USD in einem impulslosen Handel leicht nach.
Der Goldpreis legte einen Zickzackkurs hin. Letztlich kam es zu Gewinnmitnahmen. Der Optimismus hinsichtlich eines Handelsabkommens zwischen den USA und China belastete die Krisenwährung.
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