Börse am Morgen: IBM, Tesla, Texas Instruments, Volvo, Ölpreis - Nord LB

Der Einkaufsmanagerindex für die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im April auf 50,1 Punkte nach 50,9 Punkten im März gesunken. Dabei fiel die Dienstleisterkomponente stärker als erwartet von 51,0 auf 49,7 Punkte. Der Teilindex für die Industrie legte dagegen leicht um 0,1 auf 48,7 Zähler zu, blieb aber weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In Deutschland sank der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft stärker als erwartet von 51,3 Zählern im März auf 49,7 Punkte im April und damit zurück in den rezessiven Bereich.
Deutschland hat im Jahr 2024 mit 5.200 Tonnen 12,6% weniger Seltene Erden importiert als im Jahr zuvor. Die begehrten Metalle werden für die Herstellung vieler Hochtechnologieprodukte wie Akkus, Halbleiter oder Magnete für Elektromotoren benötigt. 65,5% (Vj.: 69,1%) der importierten Menge kam direkt aus China. 23,2% der Importe kamen aus Österreich und 5,6% aus Estland. In diesen beiden Ländern werden Seltene Erden allerdings weiterverarbeitet, die ursprüngliche Herkunft ist statistisch nicht nachweisbar.
Tagesausblick
In Frankfurt richtet sich der Blick heute auf das ifo-Geschäftsklima. Nach ersten Anzeichen einer Stabilisierung dürfte das Stimmungsbarometer leicht abflachen. Ergänzt wird das europäische Bild durch frische Zahlen zum Unternehmensvertrauen in Belgien – ein weiterer Mosaikstein zur Lageeinschätzung in der Eurozone. In den USA rücken unterdessen die Hauswiederverkäufe in den Fokus. Abgerundet wird der Tag durch die Veröffentlichung der Q1-Zahlen von Intel und Alphabet (Google), die nach Börsenschluss erwartet werden.
Renten- und Aktienmärkte
Aufkeimende Hoffungen im Zollstreit mit China sorgten für spürbare Kursrückgänge bei deutschen Bundesanleihen, wohingegen US-Papiere aus demselben Grund zulegten.
Nachdem US-Präsident Trump etwas versöhnlichere Töne in Bezug auf die Unabhänigkeit der Zentralbank Fed und die Handelsbeziehungen mit China anstimmte, präsentierten sich die europäischen Aktienmärkte gestern fest. Zudem sorgten die Zahlen von SAP (vgl. Ausgabe vom 23.04.) für gute Stimmung im Technologiesektor. DAX +3,14%; MDAX +1,41%; TecDAX +3,45%.
Auch an der Wall Street herrschte freundliche Stimmung. Anleger griffen unter anderem bei Tesla (Musk will wieder mehr Zeit in die Firma investieren) und Boeing (sinkende Verluste nach steigenden Auslieferungszahlen) zu. Nachbörslich dämpften die Ausblicke von Texas Instruments und IBM (s. u.) die Zollsorgen. Dow Jones +1,07%; S&P 500 +1,67%; Nasdaq Comp. +2,50%.
Unternehmen
Die Verkaufszahlen von Tesla sanken in Q1 2025 um 13% auf 336.681 Fahrzeuge. Analysten sehen als Gründe für die Absatzschwäche neben dem umstrittenen politischen Engagement von Firmenchef Elon Musk auch ein überaltertes Modellangebot sowie eine weltweit schwache Nachfrage. Der Konzernumsatz lag bei USD 19,34 Mrd. (y/y -9%), der Umsatz der Automobilsparte bei USD 13,97 Mrd. (-20%). Die Bruttomarge im Automobilgeschäft sank von 13,6% in Q4 auf 12,5% in Q1.
Im Auftaktquartal erzielte Texas Instruments einen Umsatzanstieg von 11% auf USD 4,06 Mrd., der Reingewinn lag bei USD 1,28 je Aktie. Analysten hatten im Konsens mit USD 3,93 Mrd. bzw. USD 1,08 gerechnet. Für Q2 stellte das Management Erlöse zwischen USD 4,17 Mrd. bis USD 4,53 Mrd. sowie einen Reingewinn von USD 1,21 bis USDE 1,47 je Aktie in Aussicht.
IBM profitierte von einer robusten Nachfrage im margenstarken Softwaregeschäft und steigerte den Umsatz in Q1 2025 währungsbereinigt um 2% auf USD 14,5 Mrd., der Reingewinn lag bei USD 1,60 je Aktie. Analysten erwarteten im Schnitt USD 14,4 Mrd. sowie USD 1,41. Für Q2 wurde ein Umsatz von USD 16,4 Mrd. bis USD 16,75 Mrd. avisiert.
Der LKW-Bauer Volvo aus Schweden verbuchte in Q1 2025 einen Rückgang des Betriebsgewinns auf SEK 13,3 Mrd. (Vj.: SEK 18,2 Mrd.). Die Fahrzeugverkäufe gingen um 9% zurück. das Managment kappte sein Auslieferungsziel für den Nordamerikanischen Markt von 300.000 auf 275.000 Fahrzeuge. Die Aussagen von Trump stützten den USD. Entsprechend gab der EUR etwas nach.
Devisen und Rohstoffe
Rohölpreise gaben nach Aussagen Kasachstans, man werde bei der Förderung nationale Interessen über diejenigen der Opec+ stellen, nach.
Bei Gold kam es gestern zu Gewinnmitnahmen.
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