Lufthansa Aktie: Amerika-Geschäft macht Experten Sorgen

Der jüngste Rückgang der Kerosinpreise bietet kurzfristige Entlastung, doch die strukturellen Risiken rund um Nachfrage, Margen und Transatlantikgeschäft überwiegen für viele Analysten bei der Lufthansa. Im wirtschaftlich schwierigeren Umfeld erwarten sie geringere Ticketpreise, steigende Investitionskosten und eine sinkende Ergebnisqualität im Vergleich zur Konkurrenz.
RBC sieht die Lufthansa besonders exponiert gegenüber aufkommenden Risiken. Die Analysten verweisen unter anderem auf erhöhte Unsicherheiten bei Nachfrage und Umsatz sowie auf die Verschuldung und die hohe Abhängigkeit vom transatlantischen Flugverkehr. Die Empfehlung der Analysten zur Lufthansa Aktie bleibt bei „Sector Perform“.
Barclays stuft die Aktie unverändert mit „Underweight“ ein, setzt jedoch das Kursziel von 6,50 auf 5 Euro nach unten. Die Prognosen für die europäischen Fluglinien wurden überarbeitet – rückläufige Umsätze pro Sitz seien laut Einschätzung der Analysten nicht ausreichend durch gesunkene Treibstoffpreise oder Währungsvorteile kompensiert worden.
Auch JPMorgan bleibt skeptisch und senkt das Kursziel von 5,50 auf 5,0 Euro. Bestätigt wird die Einstufung der Lufthansa Aktie mit „Underweight”. Lufthansa wird von den Analysten im Vergleich zu anderen Airlines als anfälliger für Ertragsschwankungen eingestuft, insbesondere wegen der hohen Kosten und dem schwierigeren Nordamerika-Geschäft.
Bernstein Research sieht bei Lufthansa trotz gesenktem Kursziel von 9 auf 7 Euro weiteres Potenzial und hält an der Bewertung „Outperform“ fest. Zwar belaste der konjunkturelle Gegenwind das Reiseverhalten, doch der vergleichsweise hohe Wartungsanteil an den Erlösen sowie die rückläufigen Kerosinpreise würden stabilisierend wirken.
Die Lufthansa Aktie (WKN: 823212, ISIN: DE0008232125, Chart, News) notiert bei 6,088 Euro mit 4,75 Prozent im Plus.