Bayer Aktie: Neue Risiken, alte Probleme, Funken Hoffnung

Die Bayer Aktie steht erneut im Fokus der Analysten – jedoch nicht wegen positiver Überraschungen. Vielmehr spiegeln die aktuellen Einschätzungen die Belastungen wider, denen der Konzern gegenübersteht. Von regulatorischen Unsicherheiten bis hin zu konjunkturellen Schwankungen: Das Meinungsspektrum bleibt verhalten, die Kursziele stagnieren auf niedrigem Niveau.
Den Anfang macht eine aktuelle Sektorstudie von Jefferies. Die Experten verweisen auf deutliche Belastungen durch die jüngsten Devisenschwankungen, die sich unter anderem bei Bayer besonders stark auswirken sollen. Der Umsatz leide demnach im Branchendurchschnitt bereits um zwei Prozent, das operative Ergebnis (EBITDA) sogar etwa doppelt so stark. Dies zu einer ohnehin schon fragilen Absatzlage hinzu, die durch globale Konjunkturunsicherheiten geprägt sei.
Bernstein Research richtet den Blick vor allem auf drohende politische Risiken. Die Analysten sehen in den geplanten US-Zöllen auf Pharmaimporte eine potenzielle Bedrohung für europäische Konzerne – auch für Bayer. Die angekündigten Maßnahmen könnten laut der Studie eine etablierte Ertragsquelle gefährden. Das Kursziel bleibt bei 30 Euro, die Einstufung auf „Market-Perform“.
JPMorgan bewertet die Bayer Aktie mit „Neutral“ und einem Kursziel von 25 Euro. Leicht optimistisch zeigt man sich mit Blick auf den Glyphosat-Komplex: Die Entscheidung des Unternehmens, ein anhängiges Verfahren vor das oberste US-Gericht zu bringen, werte man als sinnvoll. Ob dies jedoch zu einer rechtlichen Klärung im Sinne Bayers führe, sei weiterhin offen.