BASF Aktie: Chemie-Riese zwischen Risiko und Substanz

Die Bewertung der BASF Aktie bleibt unter Analysten wenig umstritten, viele erwarten steigende Kurse bei dem DAX-Titel. Während die fundamentalen Kennzahlen Stabilität signalisieren, nehmen allerdings nicht zuletzt aufgrund des US-Zollkriegs Unsicherheiten auf Nachfrageseite zu. Im Fokus aktueller Studien steht die Frage, wie sich Konjunktur und Marktpreise auf Margen und Wettbewerbsfähigkeit des Chemiekonzerns auswirken könnten.
Jefferies hält an der Kaufempfehlung für die Aktien von BASF mit einem Kursziel von 59 Euro fest. Die Analysten beobachten, dass die Erwartungen am Markt aktuell pessimistischer seien als von BASF selbst auf dem Kapitalmarkttag kommuniziert. Das betreffe vor allem die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber US-Herstellern. Bei Volumen, Preisen und Margen bleibe die Lage unklar.
Die Baader Bank sieht die Aktie deutlich kritischer und bestätigt die Einstufung zwar mit „Reduce“, aber mit einem Kursziel von 50 Euro liegt man deutlich oberhalb aktueller Kursniveaus der Chemie-Aktie. Zwar handele BASF auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses nahe einem Tiefpunkt, dennoch bleibe die Unsicherheit hoch. Positiv hervorgehoben werden jedoch die Bilanzstruktur und die Robustheit des Geschäftsmodells – beides könne in einem schwächeren Konjunkturumfeld von Vorteil sein.
Weitere Analystenstimmen aus den vergangenen Tagen zur BASF Aktie:
Bernstein Research zeigt sich mit einer Einstufung auf „Outperform“ vergleichsweise optimistisch und belässt das Kursziel bei 60 Euro. Die direkten Effekte der US-Zölle auf BASF werden als begrenzt eingeschätzt, da viele Chemieprodukte vor Ort auf den Abnehmermärkten gefertigt würden. Sorgen bereiten allerdings mögliche indirekte Auswirkungen auf das weltweite Nachfrageumfeld.
Die Deutsche Bank teilt diese Einschätzung teilweise und hält trotz eines erwarteten Rückgangs des operativen Ergebnisses um rund 4 Prozent am Kursziel von 60 Euro fest. Die Einstufung lautet weiterhin „Buy“.
Dagegen wird Warburg Research zurückhaltender und senkt das Kursziel von 54 auf 51 Euro bei einer Einstufung auf „Hold“. Belastungen im ersten Quartal könnten sich aus Anteilsverkäufen ergeben, zusätzlich verweist das Haus auf zunehmenden konjunkturellen Gegenwind.
Berenberg reduziert das Kursziel leicht von 52 auf 50 Euro und bleibt bei „Hold“. Die jüngsten Daten aus dem Industriesektor und staatliche Impulse könnten mittelfristig stützen, doch insgesamt bleibt das Marktumfeld herausfordernd.
UBS liegt mit seiner Prognose sechs Prozent unter dem Konsens und sieht aktuell keinen Handlungsbedarf. Die Einschätzung bleibt auf „Neutral“, das Kursziel bei 47 Euro.
Am skeptischsten fällt die Bewertung von JPMorgan aus. Die Aktie wird jetzt mit „Underweight“ eingestuft, das Kursziel wurde von 52 auf 45 Euro gesenkt. Hintergrund seien schwache Signale aus den USA und Europa. Auch bei einer leichten Stabilisierung in China bleibe die Bewertung im Branchenvergleich zu hoch.
Die BASF Aktie (WKN: BASF11, ISIN: DE000BASF111, Chart, News) notiert bei 39,39 Euro mit 3,67 Prozent im Minus.