Infineon plant Milliardenübernahme bei Marvell mit 10-facher Umsatzbewertung

Infineon Technologies plant den Zukauf des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology. Für die Sparte will Infineon 2,5 Milliarden US-Dollar in bar zahlen, wie das Unternehmen aus Neubiberg bei München in der Nacht zum Dienstag gemeldet hat.
Der Deal soll die Systemkompetenz für softwaredefinierte Fahrzeuge erweitern und das Mikrocontroller-Geschäft stärken. Laut Infineon erzielte der Geschäftsbereich von Marvell mit über 50 Automobilkunden, darunter sieben der zehn größten OEMs, 2025 voraussichtlich Umsätze zwischen 225 und 250 Millionen US-Dollar bei rund 60 Prozent Bruttomarge. Infineon zahlt damit eine im positiven Fall 10-fache Umsatzbewertung für den Zukauf.
Das zu übernehmende Geschäft beschäftigt mehrere hundert Mitarbeiter an Standorten in den USA, Deutschland und Asien. Infineon wird es künftig in seine Automotive-Division integrieren. Für die Finanzierung der Transaktion setzt Infineon auf bestehende liquide Mittel sowie eine gesicherte Fremdkapitalaufnahme. Die Übernahme steht unter Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und soll laut Infineon bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Die Infineon Aktie (WKN: 623100, ISIN: DE0006231004, Chart, News) notiert bei 24,99 Euro mit 0,48 Prozent im Minus, während der DAX 1,47 Prozent im Plus liegt und viele Aktien teils deutliche Gewinne verzeichnen. Intraday war der DAX-Titel bereits auf 24,335 Euro gefallen. Am gestrigen „Zollcrash-Tag” hatte die Infineon Aktie ein neues Zweijahrestief bei 23,17 Ezro erreicht, nachdem Mitte Februar noch 39,43 Euro in der Spitze für den Anteilschein des Chipkonzerns gezahlt wurden.