Börse am Morgen: Airbus, Leonardo, Secunet, Thales - Nord LB

Die Konsumstimmung in Deutschland hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der GfK-Konsumklimaindex lag im März bei minus 24,6 Punkten, für April prognostiziert die GfK eine marginale Verbesserung um 0,1 auf minus 24,5 Zähler.
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeichnet sich keine Trendwende ab. Der im März übliche Rückgang der Arbeitslosenzahl fiel laut Bundesagentur für Arbeit (BA) deutlich schwächer aus als normal. Es gab im März 2,967 Mio. Arbeitslose und damit 22.000 weniger als im Februar. Gleichzeitig waren dies 198.000 mehr als vor einem Jahr. Nach Herausrechnung saisonaler Effekte ergab sich im Monatsvergleich sogar ein Anstieg um 26.000.
Der PCE-Deflator, ein zentraler Inflationsindikator für die USA, der die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs widerspiegelt, welcher auf die persönlichen Ausgaben der Konsumenten zugeschnitten ist, verharrte im Februar bei y/y 2,5%. Der PCE-Kernindex, der die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert, legte hingegen von 2,7% im Januar auf 2,8% im Februar zu. Trotz dieser hartnäckigen Inflation steigerten die US-Bürger ihren Konsum im Februar um m/m 0,4% nach abwärts revidierten -0,3% im Januar.
Wochenausblick
Am Dienstag stehen mit dem ISM PMI für das Verarbeitende Gewerbe in den USA und den vorläufigen HVPI-Daten aus der Eurozone erste wichtige Impulse an. Besonders die Kerninflation könnte dabei für die Geldpolitik der EZB relevant werden. Am Donnerstag folgt der ISM PMI für den Dienstleistungssektor, der weitere Hinweise für die US-Konjunktur liefern dürfte. Zum Wochenausklang rücken dann die US-Arbeitsmarktdaten in den Fokus: Die neu geschaffenen Stellen und die Stundenlöhne könnten entscheidend für die Zinserwartungen sein. Darüber hinaus äußern sich über die Woche hinweg mehrere Fed-Vertreter, darunter Powell am Freitag.
Renten- und Aktienmärkte
Die Kurse von Staatsanleihen legten am Freitag sowohl in Europa als auch in den USA zu. Sie profitierten von der trüben Stimmung an den Aktienmärkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf ein 3-Wochen-Tief.
Zollsorgen sorgten auch zum Wochenende für schwache Aktienmärkte in der Eurozone, wohingegen die Börsen in London und Zürich nur leicht nachgaben. Während weiterhin Autowerte aus den Depots flogen, schlossen sich am Freitag Bankentitel an, die von den sinkenden Bond-Renditen belastet waren. Zulegen konnten dagegen Immobilienwerte, die von der Hoffnung auf niedrigere Finanzierungskosten profitierten.
An der Wall Street ergaben der anhaltende Preisdruck zusammen mit dem sich unter der US-Zollpolitik ausweitenden Handelskrieg einen perfekten Mix, um Anleger in die Flucht zu schlagen. Heute Nacht sind auch die asiatischen Börsen eingebrochen, nachdem US-Präsident Trump an Bord der Air Force One erklärte, dass die geplanten reziproken Zölle im Wesentlichen alle Länder betreffen würden. So gab der japanische Nikkei-Index 3,8% auf 35.691,52 Punkte nach.
DAX -0,96%; MDAX -2,71%; TecDAX -1,20%; Dow -1,69%; S&P 500 -1,97%; Nasdaq Comp. -2,70%.
Unternehmen
Der Spezialist für Cybersicherheit Secunet Security Networks erzielte im GJ 2024 mit EUR 406,4 Mio. (Vj.: EUR 393,7 Mio.) einen Umsatzrekord, der leicht über der unternehmenseigenen Prognose lag. Wegen erhöhter Ausgaben für Forschung und Entwicklung gab das EBIT von EUR 43,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 42,5 Mio. nach, was einer EBIT-Marge von 10,5% entsprach. Die Dividende soll um EUR 0,37 auf EUR 2,73 je Aktie steigen. Im laufenden Jahr strebt das Unternehmen aus Essen ein weiteres Umsatzwachstum auf EUR 425 Mio. (an bei einer EBIT-Rendite zwischen 9,5% und 11,5%).
Airbus, Thales und Leonardo haben einem Medienbericht zufolge die Zusammenlegung ihrer Raumfahrtaktivitäten bei der EU angemeldet. Das Joint Venture, an dem die Unternehmen jeweils zu einem Drittel beteiligt sein würden, könne bis 2026 ins Leben gerufen werden.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR konnte die Marke von USD 1,08 behaupten, nachdem sich die Stimmung der US-Verbraucher im Zuge wachsender Inflationssorgen eingetrübt hatte.
Mit Blick auf die anstehende Fördererhöhung der Opec+ gaben die Ölpreise am Freitag einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Auf Wochensicht verblieb dennoch ein Plus.
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