Börse am Morgen: Jungheinrich, Rational, Ryanair, Symrise, Vossloh - Nord LB

Die US-Wirtschaft ist in Q4 2024 etwas stärker gewachsen als zunächst angenommen. Auf Basis endgültiger Zahlen hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahr um 2,4% zugelegt. Gegenüber der zweiten Schätzung wurde das Wachstum somit um 0,1% nach oben revidiert. Ursächlich war insbesondere eine Abwärtskorrektur der Importe.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 1.000 auf 224.000 leicht gesunken. Der Wert der Vorwoche wurde von ursprünglich 223.000 um 2.000 auf 225.000 nach oben revidiert. Die Daten signalisieren weiterhin einen robusten US-Arbeitsmarkt.
Tagesausblick
Zum Wochenausklang stehen in den USA mit dem PCE-Deflator und der Kernrate zentrale Inflationsindikatoren an. Die Daten könnten entscheidende Hinweise auf den künftigen Kurs der Fed liefern, zumal der Markt nach Signalen für mögliche Zinssenkungen geradezu lechzt. Zeitgleich gibt es mit dem Economic Sentiment aus der Eurozone einen Stimmungsindikator, der Aufschluss über die konjunkturelle Verfassung im Euroraum gibt. Seit Dezember hat sich die Stimmung etwas aufgehellt – nun bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend fortsetzt oder erneut Dämpfer auftreten.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Bundesanleihen konnten ihre zur Wochenmitte erzielten Gewinne behaupten. Gestützt wurden die Kurse durch die schlechte Stimmung am Aktienmarkt. US-Treasuries drehten im Handelsverlauf von anfänglichen Gewinnen zu leichten Verlusten.
Europäische Aktienmärkte setzten ihre Konsolidierung fort. Nachdem US-Präsident Trump Zölle in Höhe von 25% auf Importe von Autos und Autoteilen verkündete, brachen Automobiltitel ein. Dies betraf auch die Titel amerikanischer Hersteller. Die Wall Street handelte daher ebenfalls unter dem Eindruck der US-Zölle und erwarteter Gegenmaßnahmen leichter.
DAX -0,70%; MDAX -0,82%; TecDAX -0,86%; Dow -0,37%; S&P 500 -0,33%; Nasdaq Comp. -0,53%.
Unternehmen
Symrise wird der Hauptversammlung am 20. Mai für das GJ 2024 eine um EUR 0,10 auf EUR 1,20 erhöhte Dividende vorschlagen. Der Anstieg ist die 15. Erhöhung in Folge. Die Jahresziele 2025 eines organischen Wachstums von 5-7% (Vj.: 5,7%) und einer EBITDA-Marge von 21% (Vj.: 20,7%) wurden bekräftigt.
Beim Gabelstaplerhersteller Jungheinrich sank im vergangenen Jahr angesichts schwacher Märkte in Deutschland und Nordamerika der Umsatz um 2,8% auf EUR 5 4 Mrd. Trotzdem blieb das EBIT mit EUR 430 Mio. auf Vorjahresniveau und die EBIT-Rendite stieg von 7,8% auf 8,1%. Der Dividendenvorschlag beläuft sich auf EUR 0,80 (Vj.: EUR 0,75) je Vorzugsaktie. Für das laufende Geschäftsjahr stellte das Management eine Umsatzspanne von EUR 5,4 Mrd. bis EUR 6,0 Mrd. und ein EBIT zwischen EUR 430 Mio. und EUR 500 Mio. in Aussicht.
Der Bahntechnikkonzern Vossloh erzielte im GJ 2024 mit EUR 1,21 Mrd. einen Umsatz nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte von EUR 98,5 Mio. auf EUR 105,2 Mio., die EBIT-Marge von 8,1% auf 8,7%. Die Auftragseingänge sprangen um 12,1% auf EUR 1,37 Mrd. nach oben, wozu vor allem Orders aus afrikanischen Ländern beitrugen. Der Dividendenvorschlag beläuft sich auf EUR 1,10 (Vj.: EUR 1,05) je Aktie. Die Unternehmensguidance für 2025 lässt einen Umsatz zwischen EUR 1,25 Mrd. und EUR 1,325 Mrd. sowie ein EBIT zwischen EUR 110 Mio. und EUR 120 Mio. erwarten. Die EBIT-Marge wird in einer Bandbreite von 8 5% bis 9,5% angepeilt.
Ryanair-Chef Michael O‘Leary erwartet für dieses Jahr ein reges Sommergeschäft und einen Anstieg der Ticketpreise um 4% bis 6%. Der Rückgang der Ticketpreise in 2024 um 8% wird somit nicht vollständig ausgeglichen werden.
Großküchenhersteller Rational profitierte im GJ 2024 von stabilisierten Rohstoff- und Logistikkosten und konnte das EBIT um 13% auf EUR 314 Mio. steigern (Umsatz: +6%). Die Dividende soll um EUR 1,50 auf EUR 15,00 je Aktie steigen. Im laufenden Jahr wird ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Marge von 26% (Vj.: 26,3%) angestrebt.
Devisen und Rohstoffe
Der Kurs des EUR pendelte gestern um die Marke von USD 1,08, wobei er im US-Handel zunächst recht deutlich darüber lag. Später belastete die Unsicherheit im Hinblick auf die US-Zollpolitik und die Sorge einer Eskalation im globalen Handelsstreit.
Die Ölpreise bewegten sich in einem impulslosen Handel nur marginal.
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