Börse am Morgen: Aroundtown, Bayer, Renk, Syngenta - Nord LB

Das Deutsche Hypo Immobilienklima zeigte im März Frühlingsgefühle und kletterte nach einer stabilen Entwicklung im Vormonat leicht nach oben (+2,4 % auf 99,8 Punkte). Während das Ertragsklima (+4,9 % auf 104,9 Punkte) zulegen konnte, verharrte das Investmentklima hingegen bei 94,8 Punkten. Die einzelnen Segmente entwickelten sich unterschiedlich: Positiv abheben konnten sich besonders das Handelsklima (+5,5 % auf 88,8 Punkte) sowie das Büroklima (+5,3 % auf 80,1 Punkte). Auch das Hotelklima konnte einen Zuwachs verbuchen (+3,7 % auf 116,5 Punkte). Zu den Verlierern zählten das Logistikklima (-0,8 % auf 113,4 Punkte) und das Wohnklima (-3,2 % auf 150,4 Punkte). Letzteres verharrt allerdings nach wie vor auf dem ersten Platz.
Die Inflation in Großbritannien ist im Februar deutlicher als erwartet zurückgegangen und nährt Zinssenkungsfantasien. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,8% zum Vorjahresmonat, nach 3,0% im Januar.
Tagesausblick
Dieser Tag steht ganz im Zeichen geldpolitischer Signale. Als wichtiger Indikator für die Liquiditätsentwicklung steht in der Eurozone die Geldmenge M3 im Fokus. Zudem häufen sich in Brüssel die Auftritte von EZB-Vertretern, darunter Villeroy, de Guindos und Wunsch, während Schnabel aus London spricht. Auch auf der anderen Seite des Atlantiks sorgt der Vorsitzende der Richmond-Fed Barkin mit einer Rede für geldpolitische Impulse. Neben dem redenlastigen Tag kommen aber auch Unternehmenszahlen nicht zu kurz. Bereits vor der Eröffnung des Aktienhandels gilt es zahlreiche Jahresberichte zu verdauen.
Aktienmärkte
Die DAX-Erholung am Vortag wurde von den niedrigsten Umsätzen seit 5 Wochen begleitet. Das zeigt, dass die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger aktuell eher abwartet. So verwunderte es auch nicht, dass die gestern anfänglichen moderaten Kursgewinne dahinschmolzen und der DAX ins Minus drehte. DAX -1,17%; MDAX -0,23%; TecDAX -1,84%.
Kurz vor der geplanten Ankündigung neuer US-Zölle auf Autoimporte gingen die Anleger an der Wall Street in Deckung. Die Furcht vor Lieferkettenproblemen und Gegenmaßnahmen anderer Länder drückte den US-Automobilsektor. Dow -0,31%; S&P 500 -0,12%; Nasdaq Comp. -2,04%.
Unternehmen
Der Großgetriebehersteller Renk erwartet für 2025 angesichts der Aufrüstung einen Umsatz- und Gewinnsprung. Der Auftragsbestand habe Ende des vergangenen Jahres bei 5 Mrd. EUR gelegen, teilte das vor allem für Panzergetriebe bekannte Unternehmen mit. Daraus sollen in diesem Jahr mehr als 1,3 (2024: 1,14) Mrd. EUR Umsatz werden. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll sich auf 210 - 235 (189) Mio. EUR verbessern, das wäre ein Plus von 11 - 24%.
Der Gewerbeimmobilien-Investor Aroundtown hat infolge von Veräußerungen 2024 operativ weniger verdient. Das für die Branche entscheidende operative Ergebnis (FFO I) schrumpfte um 5% auf 316 Mio. EUR. Unter dem Strich schaffte Aroundtown allerdings den Sprung in die Gewinnzone mit 309 Mio. EUR nach einem Minus von 2,4 Mrd. EUR im Jahr zuvor, als Wertminderungen die Bilanz belasteten. Zwar habe die Firma ihre Bonität inzwischen verbessert, weitere Schritte seien aber erforderlich. Daher gebe es noch keine Entscheidung über eine Dividendenzahlung.
Bayer sichert sich die Rechte an einem neuen Krebs-Wirkstoff in China. Vom Biotechunternehmen Suzhou Puhe BioPharma erwarb Bayer eine exklusive weltweite Lizenz zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung eines Mittels zur Behandlung bestimmter solider Tumore, wie der Pharma- und Agrarkonzern mitteilte. Finanzielle Details des Deals wurden nicht bekanntgegeben.
Der Agrarchemiekonzern Syngenta Group rechnet nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im Jahr 2024 mit einer Stabilisierung des Pflanzenschutzmarktes. Im Vorjahr bremsten ein anhaltender Lagerabbau bei Pflanzenschutzmitteln, ungünstige Wetterbedingungen und schwächere Währungen in Schwellenländern den Konzern. Der Umsatz sank um 10% auf 28,8 Mrd. USD. Syngenta sah sich mit Preisdruck bei nicht patentgeschützten Pflanzenschutzmitteln konfrontiert, während biologische und neu auf den Markt gebrachte Produkte stärker nachgefragt wurden.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR hat sich zur Wochenmitte kaum bewegt. Durchwachsene Wirtschaftsnachrichten von einzelnen Ländern der Eurozone wirkten sich kaum auf den Eurokurs aus.
Die Ölpreise stiegen leicht an, nachdem ein Branchenbericht einen starken Rückgang der US-Rohölvorräte signalisiert hatte.
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