Börse am Morgen: Allianz, BASF, Beiersdorf, Chevron, NVIDIA, Sixt - Nord LB

Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Februar leicht um 1,0 Zähler auf 96,3 Punkte verbessert. Volkswirte hatten im Konsens für das Stimmungsbarometer mit einem Anstieg auf 96,0 Punkte gerechnet.
Die Nachfrage nach Krediten nimmt im Euroraum wieder zu. Im Januar legten Banken 2,0% mehr Darlehen an Unternehmen aus als im Jahr zuvor. Im Dezember lag der Anstieg noch bei 1,7%. An Privathaushalte wurden im Januar 1,3% mehr Darlehen vergeben. Im Dezember lag der Zuwachs bei 1,1%.
Die Auftragseingänge in der US-Industrie sind im Januar überraschend stark um 3,1% gestiegen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Plus von 2,0% gerechnet.
Die Gemüseernte in Deutschland ist im Jahr 2024 um 6,1% auf 4,2 Mio. Tonnen gestiegen. Lediglich im Jahr 2021 wurde mit 4,3 Mio. Tonnen mehr geerntet. Die Anbaufläche stieg gegenüber Vorjahr um 3,2% auf 126.800 Hektar. Die Zahl der Gemüse erzeugenden Betriebe nahm gegenüber der letzten Vollerhebung im Jahr 2020 um 4,4% auf 5.830 ab. In Bezug auf die Erntemengen lagen Möhren bzw. Karotten mit 850.600 Tonnen (+6,8%) vor Speisezwiebeln mit 744.400 Tonnen (+11,7%), Weißkohl mit 427.100 Tonnen (+7,2%), Einlegegurken mit 213.700 Tonnen (+10,3%) und Eissalat mit 127.800 Tonnen (+5,4%). 12,7% der Erntemenge wurde ökologisch erzeugt.
Tagesausblick
Bei den heutigen deutschen Inflationszahlen für Februar dürften sich Beobachter in der Jahresrate auf wenig Dynamik eingestellt haben, womit der Preisauftrieb aber insgesamt in Schlagdistanz zur EZB-Zielmarke von 2% bleibt. Daneben werden die deutschen Einzelhandelsumsätze für Januar berichtet, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf einen Schwenk in der eingetrübten Konsumlaune hinweisen dürften. In den USA werden mit dem PCE-Deflator wichtige Preisdaten berichtet. Daten zur persönlichen Einkommens- und Ausgabenentwicklung geben zudem ein Stück mehr den Blick auf die gegenwärtige Kaufkraftsituation in US-Haushalten frei. Unternehmensseitig werden unter anderem mit BASF und Allianz spannende Jahreszahlen veröffentlicht.
Renten- und Aktienmärkte
Nach den Kursanstiegen am Mittwoch kam es bei deutschen Staatsanleihen gestern zu leichten Gewinnmitnahmen.
Die europäischen Aktienmärkte gaben gestern nach. Schwach handelten insbesondere Automobiltitel nach neuerlichen US-Zollandrohungen sowie Chipwerte nachdem der NVIDIA-Ausblick für die Q1-Gewinnmarge unter dem Wert für Q4 2024 liegt. DAX -1,07%; MDAX -0,22%; TecDAX -1,20%.
An der Wall Street weiteten sich die Verluste nach Konjunkturdaten aus. Während das Neugeschäft überraschend stark war, blieben die BIP-Daten für Q4 unter den Erwartungen. Dow Jones -0,45%; S&P 500 -1,59%; Nasdaq Comp. -2,87.
Unternehmen
Autovermieter Sixt erzielte in 2024 einen Rekordumsatz von rund EUR 4 Mrd. (+10,5%). Der Anstieg konnte vor allem dank eines anziehenden Nordamerika-Geschäfts erzielt werden. Derselbe Markt sorgte aber auf der anderen Seite aufgrund sinkender Restwerte für Gebrauchtwagen auch für einen Rückgang des Vorsteuergewinns (EBT) um 28% auf EUR 335,2 Mio. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Umsatzwachstum um 5% bis 10%. Die Umsatzrendite vor Steuern soll auf rund 10% ansteigen (Vj.: 8,4%).
Beiersdorf konnte seinen Umsatz 2024 durch Preis- und Mengensteigerungen auf ein Rekordniveau von EUR 9,9 Mrd. (Vj.: EUR 9,4 Mrd.) steigern. Die EBIT-Marge stieg auf 13,9% (Vj.: 13,4%). Das Konzernergebnis kletterte auf EUR 928 Mio. (Vj.: EUR 749 Mio.). Bei der Kernmarke Nivea wuchs der Umsatz organisch um 9% auf EUR 5,6 Mrd., Tesa legte um 1,9% auf EUR 1,7% zu. Da für den Hautpflegemarkt 2025 ein geringeres Wachstum erwartet wird, rechnet der Konzern für das laufende Jahr mit einem organischen Umsatzplus zwischen 4% und 6%. Die EBITRendite soll leicht über Vorjahr liegen. Auch wenn mögliche US-Zölle das Unternehmen treffen könnten, rechnet das Management auch im laufenden Jahr dank neuer Produkteinführungen mit Zuwächsen im US-Markt.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR gab nach den neuerlichen Zolldrohungen aus den USA spürbar in Richtung der Marke von USD 1,04 nach.
Die Ölpreise profitierten dagegen von den geplanten Zöllen auf Waren aus Mexiko und Kanada. Die USA importieren aus beiden Ländern Rohöl. Zudem wurde Chevron durch Trump die Lizenz zur Förderung in Venezuela entzogen.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!