Börse am Morgen: Hochtief, Mercedes-Benz, Siemens Energy, Philips - Nord LB

Das Deutsche Hypo Immobilienklima entwickelte sich im Februar gegenüber dem Vormonat nahezu stabil (-0,2 % auf 97,5 Punkte). Während das Ertragsklima (+2,0 % auf 100,0 Punkte) zulegen konnte, nahm das Investmentklima (-2,4 % auf 94,9 Punkte) ab. In den einzelnen Segmenten konnte sich vor allem das Logistikklima (+5,5 % auf 114,3 Punkte) positiv abheben und die seit November 2024 andauernde Negativserie beenden. Weiter legten das Hotel- (+3,5 % auf 112,3 Punkte) sowie das Wohnklima (+1,2 % auf 155,3 Punkte) zu. Im Gegensatz dazu ging es beim Handel- (-4,5 % auf 84,2 Punkte) und Büroklima (-1,4 % auf 76,0 Punkte) abwärts.
Die deutsche Autoindustrie warnt vor der schädlichen Wirkung von höheren US-Importzöllen auf Autos und fordert von der EU zugleich Zugeständnisse an die USA. Sollte US-Präsident Trump wie angekündigt die Zölle im April auf Pkw-Importe aus der EU erhöhen, werde das die Exporte aus der EU in die USA treffen, erklärte die Chefin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Müller. Es werde Wachstum und Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantiks kosten. Wenn auf Zölle mit Gegenzöllen reagiert werde, komme eine Spirale in Gang, die dazu führe, dass die Verbraucher am Ende mehr bezahlen müssten, warnte Müller.
Die Inflation in Großbritannien ist zu Jahresbeginn kräftig auf dem Vormarsch. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar um 3,0% zum Vorjahresmonat, nach 2,5% im Dezember. Die Zentralbank strebt einen Wert von 2% an.
Tagesausblick
Der Philadelphia Fed Index, der trotz regionaler Begrenzung als Vorbote für den wichtigen ISM Manufacturing PMI gilt, dürfte im Februar tendenziell eine Eintrübung andeuten. Auf der anderen Seite des Atlantiks wird beim Verbrauchervertrauen in der Eurozone im Februar im Großen und Ganzen eine Seitwärtstendenz erwartet, für mehr Dynamik fehlt es an Impulsen. Unternehmensseitig stehen heute u.a. die Zahlen von Mercedes-Benz, Siemens Energy und Airbus an.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Bundesanleihen gaben wiederholt nach. Dem Markt fehlte es an klaren Impulsen.
Der DAX ist zur Wochenmitte nach einem erneuten Rekordhoch (das 19. in 2025) deutlich unter Druck geraten. Inflationsängste und Aussagen von EZB-Direktoriumsmitglied Schnabel, die ein mögliches Ende des Zinssenkungszyklus in Aussicht stellten, könnten Anlegern einen triftigen Grund liefern, kurzfristig Gewinne mitzunehmen. Rückenwind lieferte bis vor Kurzem die Hoffnung auf eine Befriedung des Ukraine-Krieges sowie auf Wirtschaftsreformen nach der Bundestagswahl an diesem Sonntag. DAX -1,80%; MDAX -2,55%; TecDAX -0,51%.
Die US-Börsen zeigten sich gestern kaum verändert. Investoren mussten die Debatte über weitere Strafzölle und die Protokolle der US-Notenbank verdauen. Dow Jones +0,16%; S&P 500 +0,24%; Nasdaq Comp. +0,07%.
Unternehmen
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief hat 2024 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Den Aktionären winkt nun eine deutlich höhere Dividende. Im laufenden Jahr will der Konzern den Gewinn weiter in die Höhe schrauben. Dabei setzt er auch auf den Bau von Rechenzentren. Hochtief steigerte den operativen Konzerngewinn im vergangenen Geschäftsjahr um 13% auf 625 Mio. EUR. Der Umsatz legte um 20% auf 33,3 Mrd. EUR zu. Der Auftragseingang kletterte auf 41,8 Mrd. EUR, der Auftragsbestand summierte sich auf 67,6 Mrd. EUR. Im lfd. Jahr peilt Hochtief nun einen operativen Konzerngewinn zwischen 680 und 730 Mio. EUR an – dies entspreche einer Steigerung von 9 - 17% ggü. dem Vorjahr.
Der Medizintechnikkonzern Philips erwartet wegen der unverändert schleppenden Nachfrage in China auch in diesem Jahr ein verhaltenes Wachstum. Zwischen 1% und 3% solle der Umsatz 2025 steigen, nach einem Plus von 1% im vergangenen Jahr. Im lfd. Q1 rechnet Philips sogar mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Grund ist vor allem der schwächelnde chinesische Markt, der rund 10% der Konzerneinnahmen ausmacht. Hier erwartet Philips in diesem Jahr ein Umsatzminus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Rohstoffe
Seit Beginn der Woche geht es mit den Ölpreisen nach oben. In dieser Zeit ist die Notierung für Brent-Öl um etwa 2 USD je Barrel gestiegen. Als wesentliche Treiber gelten eine mögliche weitere Verlängerung der bestehenden Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ und die Unsicherheit über Öllieferungen aus Russland.
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