USA: ISM PMI Manufacturing deutet etwas Wachstum an - Nord LB

Zum Start des neuen Jahres kann sich die Stimmung in der US-Industrie weiter aufhellen. Der wichtige ISM PMI Manufacturing Einkaufsmanagerindex steigt im Berichtsmonat Januar auf immerhin 50,9 Zähler an und kann damit die „magische“ Marke von 50 Punkten, die bei dieser Zeitreihe nach mechanistischer Interpretation als Expansionsschwelle gilt, sogar halbwegs deutlich überspringen. Der weithin beachtete nordamerikanische Stimmungsindikator des Institute for Supply Management deutet damit zumindest wieder ein gewisses Wachstum der ökonomischen Aktivität bei den befragten Firmen an. Diese Nachricht kann wohl sogar als positive Überraschung gewertet werden.
Ein genauer Blick auf die Details der aktuellen Zahlen offenbart dem interessierten Beobachter zunächst, dass die wichtige Produktionskomponente zum Start des Jahres 2025 auf fast schon beachtliche 52,5 Punkte zulegen konnte. Der von den befragten Unternehmen tatsächlich realisierte Output hat sich im Januar also schon recht spürbar erhöht.
Noch erfreulicher ist der Anstieg der leicht in die Zukunft blickenden Unterkomponente „Aufträge“. Diese Zeitreihe zeigt am aktuellen Rand mit einem Wert von nun 55,1 Zählern ein ziemlich dynamisches Anziehen der Auftragseingänge in der US-Industrie an, was in den entsprechenden Unternehmen auch noch in den kommenden Monaten zu einer grundsätzlich positiveren Stimmung beitragen könnte.
Die Beschäftigungskomponente konnte mittlerweile zudem ebenfalls über die „magische“ Marke von 50 Zählern springen – allerdings nur sehr knapp. Diese Meldung könnte auch ein Fingerzeig mit einer hohen Relevanz für die offiziellen Januar-Zahlen zur Beschäftigungssituation in den Vereinigten Staaten sein. Die Industrie war in der jüngeren Vergangenheit aber bekanntlich keinesfalls der Job-Motor der US-Volkswirtschaft. Insofern sollte die ökonomische Bedeutung dieser Nachricht natürlich keinesfalls überschätz werden. Es handelt sich aber dennoch um einen potenziell wichtigen kleinen Mosaikstein, der schon dazu beitragen kann, das generelle Bild der Wirtschaftslage in Nordamerika etwas besser zu verstehen.
Bei den „Prices Paid“ zeigte sich im Januar ein Anstieg auf 54,9 Zähler. Trotz der stärkeren US-Währung legen die Einkaufspreise der befragten Unternehmen auch zum Start des Jahres 2025 mit einer etwas erhöhten Geschwindigkeit zu.
Die Wortmeldungen der befragten Einkaufsmanager scheinen in der Summe eher einen leicht optimistischen Unterton zu haben. Allerdings existieren bei einigen Firmen offenkundig Sorgen bezüglich eines aufkommenden neuen Lieferkettenstresses. Zudem werden hier und da bereits die Zollpläne der neuen Regierung thematisiert.
Fazit: Der ISM PMI Manufacturing stieg im Januar 2025 auf immerhin 50,9 Punkte an. Damit ist die „magische“ Marke von 50 Zählern nun wieder überboten worden, was durchaus eine psychologische Bedeutung haben kann. Die Stimmung in der US-Industrie präsentiert sich folglich endlich wieder gut! Besonders erfreulich ist der Anstieg der Auftragskomponente auf beachtliche 55,1 Punkte. Zudem konnte der Sub-Index „Beschäftigung“ zum Start des neuen Jahres knapp über die Marke von 50 Zählern steigen. Dies mag mit Blick auf die offiziellen Arbeitsmarktzahlen am Freitag schon so etwas wie ein Fingerzeig sein – bisher war die Beschäftigungssituation in den USA nämlich von einem gewissen Gegenwind aus der Industrie geprägt.
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