Börse am Morgen: ASML, Fed, Meta, Rémy Cointreau - Nord LB

Die Bundesregierung hat ihre Konjunkturprognose deutlich gesenkt. Für 2025 wird nun noch ein Wachstum von 0,3% erwartet, für 2026 ein solches von 1 1%. Im Herbst lag die Prognose noch bei 1,1% für 2025 und bei 1,6% für 2026. Die amerikanische Notenbank Fed beließ gestern auf ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr den Leitzins unverändert in einer Spanne von 4,25% bis 4,50%. Dies wurde von den meisten Expoerten so erwartet.
Das Deutsche Hypo Immobilienklima konnte im Vergleich zum Dezember 2024 mit einem Plus von +1,8% auf 97,6 Punkte positiv in das neue Jahr starten. Treiber dieser Entwicklung war mit einem Zuwachs von 4,8% auf 97,2 Punkte das Investmentklima. Hingegen ging das Ertragsklima um -1,0% auf 98,0 Punkte zurück. In den einzelnen Segmenten legten das Büro- (+6,4% auf 77,1 Punkte) und Handelklima (+5,9% auf 88,2 Punkte) spürbar zu. Im Gegensatz dazu mussten das Logistik- (-6,2% auf 108,3 Punkte) und Hotelklima (-5,1% auf 108,5 Punkte) deutliche Rückgänge verzeichnen. Das Wohnklima entwickelte sich mit 153,5 Punkten (+0,1%) stabil.
Tagesausblick
Heute kommen die Währungshüter in Frankfurt am Main zur ersten Sitzung der EZB in diesem Jahr zusammen. Wir erwarten, dass die EZB ihren graduellen Lockerungskurs fortsetzt und eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte verkünden wird. In diesem Kontext dürften sowohl die am Vormittag anstehende vorläufige Schätzung zur BIP-Entwicklung der Eurozone im vergangenen Quartal als auch der Januar-Datenkranz zum Economic Sentiment wichtige Punkte für die Diskussion im EZB-Rat liefern.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Anleihen notierten in einem abwartenden Handel vor der US-Zinsentscheidung mit leichten Kursverlusten resp. Renditeanstiegen. Auch US-Anleihen gaben etwas nach.
Der DAX erklomm gestern erneut ein Allzeithoch. Vor allem Technologiewerte handelten im Schatten guter Unternehmenszahlen der niederländischen ASML (vgl. unten) fest. Auch an den wichtigsten europäischen Börsen war der Handel mehrheitlich freundlich. Die Wall Street reagierte dagegen auf den Zinsentscheid der FED leicht verschnupft. DAX +0,79%; MDAX -0,16%; TecDAX +0,5323%; Dow Jones -0,31%; S&P 500 -0,47%; Nasdaq Comp. -0,51%.
Unternehmen
Der niederländische Weltmarktführer für Lithografiemaschinen, ASML, vermeldet für 2024 erneut Rekordergebnisse. Die Maschinen, deren High-End-Versionen für die Produktion von Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz benötigt werden, werden stark nachgefragt. In Q4 stieg der Umsatz auf EUR 9,263 Mrd. (Vj.: EUR 7,467 Mrd.) bei einer Bruttomarge von 51,7% (Vj.: 50,8%). Beide Größen lagen über der Unternehmensprognose. Neubestellungen beliefen sich auf EUR 7,088 Mrd. (VJ.: EUR 2,633 Mrd. Für das Gesamtjahr ergab sich ein Umsatz von EUR 28,263 Mrd. (+2,6%) bei einer Bruttomarge von 51,3%. Die Gesamtdividende für 2024, die in mehreren Tranchen gezahlt wird, soll sich auf EUR 6,40 je Aktie belaufen. Im laufenden Jahr 2025 wird ein Umsatz zwischen EUR 30 Mrd. und EUR 35 Mrd. bei einer Bruttomarge zwischen 51% und 53% angestrebt.
Meta erzielte in Q4 einen Konzernumsatz von USD 48,39 Mrd., davon USD 46,78 Mrd. an Werbeeinnahmen. Beide Werte lagen über den Konsenserwartungen der Analysten. Im laufenden 1. Quartal werden Konzernerlöse von USD 39,5 Mrd. bis USD 41,8 Md. angestrebt. Im Gesamtjahr 2025 sollen USD 65 Mrd. in den Ausbau der KI-Infrastruktur investiert werden, wovon sich der Konzern langfristig einen strategischen Vorteil verspricht.
Der franzöische Spirituosenhersteller Rémy Cointreau veröffentlichte eine Umsatzwarnung und erwartet für das GJ 2024/25 einen Umsatzrückgang am oberen Ende der bisherigen Prognose von 15% bis 18%. Analysten erwarteten nach einer besser als erwarteten Entwicklung bei Cognac in Q3 zuletzt ein Minus von im Schnitt 16,9%. Vor allem eine anhaltend schwache Nachfrage aus China und den USA sei ursächlich.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR gab nach dem US-Zinsentscheid für kurze Zeit etwas nach, erholte sich dann aber wieder.
Nachdem zum Wochenanfang vor allem Spekulationen über US-Zölle die Ölpreise belasteten, war es gestern ein stärker als erwarteter Anstieg der US-Rohölreserven. Die Notierungen gaben entsprechend weiter nach.
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