Börse am Morgen: American Express, Boeing, Meta, Microsoft, SAP - Nord LB

Die Wirtschaft der Euro-Zone hat zu Jahresbeginn erstmals seit dem vergangenen Sommer wieder ein kleines Wachstum geschafft - und verdankt dies vor allem Impulsen aus Deutschland.
Der Einkaufsmanagerindex für Januar stieg überraschend kräftig um 0,6 auf 50,2 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 4200 Firmen mitteilte. Das Barometer lag erstmals seit August über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert.
Die Bank of Japan hat am Freitag das Leitzinsniveau um 25bp erhöht. Die aktuelle Inflationsentwicklung und die momentane Schwäche der japanischen Währung haben diese geldpolitische Maßnahme erforderlich gemacht. Auch allgemeine außenpolitische Überlegungen könnten bei der Entscheidung für höhere Zinsen in Tokio eine Rolle gespielt haben. So manövrieren sich die Notenbanker bereits frühzeitig aus der Schusslinie von Trump. Der Vorwurf, den Yen durch eine zu lockere Ausrichtung der japanischen Geldpolitik gezielt zu schwächen, dürfte den Verantwortlichen in Washington nun deutlich schwerer fallen.
Die US-Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo zu Jahresbeginn laut einer Umfrage deutlich verringert. Der Einkaufsmanagerindex fiel im Januar auf 52,4 Punkte von 55,4 Zählern im Dezember, wie der Finanzdienstleister S&P Global mitteilte. Dies ist das langsamste Wachstum binnen 9 Monaten. Die Wachstumsschwelle bei dem von Investoren stark beachteten Konjunkturbarometer liegt bei 50 Punkten. Laut S&P Global liefert die Einkaufsmanagerumfrage frühzeitig ein Konjunkturbild in der Privatwirtschaft, da sie die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen widerspiegelt.
Wochenausblick
In dieser Woche gilt die meiste Aufmerksamkeit den Zinsentscheiden der Fed und EZB. Während es für die EZB kaum Gründe gibt, am Donnerstag von ihrem Lockerungskurs abzuweichen, haben die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die Fed zuletzt einige Dämpfer erfahren. Angesichts der US-Inflation auf einem Niveau von 2,9% Y/Y und den politischen Signalen aus Washington wird die Fed vorsichtig agieren wollen und den Leitzins am Mittwoch bei 4,5% belassen. Konjunkturdatenseitig stehen vorläufige BIP-Daten von Q4 2024 für die Eurozone und die USA an. Zum Wochenausklang dürfte nach den Zentralbanksitzungen besonders genau auf die Januar-Inflationsdaten in Deutschland und die US-Dezember-Daten geachtet werden. Auf Unternehmensseite werden mit u.a. SAP, Boeing, Microsoft und Meta einige vielbeachtete Quartals- und Jahresberichte veröffentlicht.
Renten- und Aktienmärkte
Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben nach besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten nachgegeben.
Der DAX konnten seinen Rekord erneut nach oben schrauben. Er profitierte von Aussagen von US-Präsident Trump, die Hoffnungen auf eine weniger strenge Zollpolitik gegen China etwas Nahrung gaben. Doch zum Handelsende stellte sich die Frage, wie lange trägt die Hausse noch? DAX -0,08%; MDAX +0,61%; TecDAX -0,24%.
An der Wall Street setzte ein Rätselraten über die Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump ein und verunsicherte die Anleger zum Wochenausklang. Im Rampenlicht bei den Unternehmen standen Konzernbilanzen und -prognosen. Gefragt nach einem hochgeschraubten Ausblick waren z.B. die Aktien des Dating-App-Anbieters Grindr. Dow Jones -0,32%; S&P 500 -0,29%, Nasdaq Comp. -0,50%.
Unternehmen
Die Facebook-Mutter Meta will im laufenden Jahr erneut massiv in Künstliche Intelligenz investieren. Konzernchef Zuckerberg plant 60 bis 65 Mrd. USD in entsprechende Infrastruktur zu pumpen. Hierzu gehöre ein Rechenzentrum, das groß genug sei, um große Teile des New Yorker Stadtteils Manhattan zu bedecken.
Beflügelt von höheren Ausgaben der Verbraucher in der Weihnachtszeit ist der Gewinn von American Express zum Jahresende gestiegen. In Q4 sei das Ergebnis auf 2,17 Mrd. USD gewachsen von 1,93 Mrd.USD im Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 9% auf 17,18 Mrd. USD. AmEx erwartet für das Jahr 2025 ein Umsatzwachstum zwischen 8% und 10%.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR ist am Freitag erstmals seit Mitte Dezember über 1,05 USD gestiegen. Gestützt wurde er durch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone.
Die Ölpreise setzten ihre Tendenz des Vortages fort und gaben weiter leicht nach. (Preise sollen laut D. Trump gesenkt werden.)
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