Börse am Morgen: About You, Nemetschek, Zalando, Dividenden - Nord LB

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland stiegen im Dezember 2024 y/y um 0,8%. Gegenüber dem Vormonat November gaben sie leicht um 0,1% nach. Im Jahresdurchschnitt 2024 lagen die gewerblichen Erzeugerpreise um 1,8% niedriger als ein Jahr zuvor.
Tagesausblick
Heute dürften Marktbeobachter unter anderem auf die unter Finanzmarktexperten monatlich erhobenen Stimmungsindikatoren des ZEW aus Mannheim achten. Sowohl bei der Erwartungskomponente für die deutsche Konjunktur auf Sicht von sechs Monaten als auch bei der aktuell sehr niedrigen Lagebeurteilung zeichnet sich in der Januar-Befragungsrunde im Vormonatsvergleich immerhin etwas weniger Pessimismus ab. Auch auf europäischer Ebene dürften sich die Erwartungen zu Jahresbeginn etwas aufhellen.
Renten- und Aktienmärkte
In einem abwartenden Handel gaben die Kurse deutscher Staatsanleihen zum Wochenbeginn leicht nach. Die deutschen Erzeugerpreisdaten blieben ohne Einfluss und sorgten nicht für Ausschläge.
Laut einer Studie von Allianz Global Investors dürften die Dividendenzahlungen in Europa auch 2025 ein neues Rekordniveau erreichen. Während die Dividenden der Unternehmen des MSCI Europe für das Jahr 2024 bei rund EUR 440 Mrd. lagen, dürfte die Gesamtsumme für 2025 um 4% auf EUR 459 Mrd. steigen. Für das Jahr 2026 wird ein Wert von EUR 496 Mrd. für möglich gehalten. Auf Deutschland entfielen 2024 etwa EUR 57 Mrd. Dieser Wert dürfte für 2025 auf rund EUR 63 Mrd. und für 2026 möglicherweise auf rund EUR 70 Mrd. ansteigen. Die Dividendenrendite im MSCI Europe dürfte 2025 von zuvor 3,3% auf 3,5% ansteigen, bei den im Index enthaltenen deutschen Unternehmen steigt sie von 2,9% auf voraussichtlich 3,2%.
Deutsche und europäische Aktien handelten gestern ruhig und impulslos überwiegend mit leicht positiven Vorzeichen. Anleger waren vor der Antrittsrede Trumps eher vorsichtig unterwegs. Trotzdem gelang dem DAX – wenn auch nur kurzzeitig – erstmals der Sprung über die Marke von 21.000 Punkten. Die Wall Street blieb wegen des Martin Luther King Day geschlossen. DAX +0,42%; MDAX +0,65%; TecDAX +0,60%.
Unternehmen
Nach vorab bekannt gegebenen Eckdaten hat der SpezialchemieKonzern Lanxess in Q4 2024 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von voraussichtlich EUR 159 Mio. verdient. Nach Unternehmensangaben lag die Konsenserwartung der Analysten lediglich bei EUR 130 Mio. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 wird sich der Wert damit auf voraussichtlich EUR 614 Mio. belaufen. Mit einem Plus von rund 20% liegt das EBITDA damit am oberen Ende der vom Unternehmen in Aussicht gestellten Wachstumsspanne von 10% bis 20%. Vor allem der Dezember ist infolge vorgezogener Käufe – schwerpunktmäßig aus den USA – besser als erwartet gelaufen.
Der Online-Modehändler Zalando hat gestern sein öffentliches Übernahmeangabot für About You gestartet. Der Angebotspreis beläuft sich auf EUR 6,50 je Aktie, die Annahmefrist endet voraussichtlich am 17.02.2025. Das Angebot unterliegt keiner Mindestannahmeschwelle und wird von Vorstand und Aufsichtsrat von About You begrüßt und unterstützt. Knapp 80% des Aktienkapitals von About You sind durch entsprechende Vereinbarungen mit den Hauptaktionären (u. a. Otto-Konzern, Gründer und Vorstandsmitglieder) bereits gesichert.
Nemetschek hat seinen Umsatz 2024 um 17% auf EUR 996 Mio. gesteigert und damit sein eigenes Wachstumsziel von 10% bis 11% übertroffen. Auch die Gewinnmarge dürfte nach Unternehmensangaben voraussichtlich höher ausgefallen sein, als bisher angenommen.
Devisen und Rohstoffe
Berichte, dass die von US-Präsident Trump geplanten Erhöhungen der Einfuhrzölle wohl doch nicht ganz so schnell umgesetzt werden, stärkten den EUR. Zwischenzeitlich übersprang er die Marke von USD 1,04.
Bitcoin kletterte gestern Vormittag auf den Rekordwert von USD 109.356, gab die Gewinne aber wieder ab. Trotzdem hat er seit der US-Wahl im November um fast 60% zugelegt.
Die Rohölpreise blieben auch gestern im Rückwärtsgang. Neben der Erwartung, dass die USA ihre Förderung unter Trump erhöhen werden, sorgte auch die Waffenruhe zwischen Israel und Hamas weiter für Entspannung.
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