Börse am Morgen: SUSS MicroTec, Inflation, Konjunkturdaten - Nord LB

Die chinesische Wirtschaft ist in Q4 2024 stärker als erwartet gewachsen. Gegenüber dem Vorjahr legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,4% zu, Analysten hatten im Konsens einen Zuwachs von 5,0% erwartet. Gegenüber Q3 2024 ergab sich ein Plus von 1,6%. Für das Gesamtjahr wurde ein Wirtschaftswachstum von 5,0% errechnet, was dem jährlichen Wachstumsziel der chinesischen Regierung exakt entsprach.
Die Inflation in der Euro-Zone ist im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,4% angestiegen. Im November lag der Wert noch bei 2,2%, im Oktober bei 2,0% und im September bei 1,7%. Größter Preistreiber im Dezember waren Dienstleistungen, die um y/y 4,0% zulegten. Energiepreise verteuerten sich um 0,1%, nachdem sie sich im November noch um 2,0% verbilligten. Die Kerninflation (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak) blieb stabil bei 2,7%. Die höchsten Inflationsraten in der Euro-Zone wurden im Dezember in Kroatien (+4,5%) und Belgien (+4,4%), die niedrigsten in Italien (+1,4%) und Irland (+1,0%) verzeichnet.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im November y/y um 13,0% bzw. 2.700 auf 17.900 gesunken. Von Januar bis November wurden 193.700 Wohnungen genehmigt. Dies waren 18,9% bzw. 45.200 weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach den ersten elf Monaten lag der Einbruch bei Einfamilienhäusern bei 22,1% (auf 34.800 Genehmigungen). Bei Zweifamilienhäusern ergab sich ein Minus von 12,7% (auf 11.700) und bei Mehrfamilienhäuseren von 22,4% (auf 101.200 Wohnungen).
Die US-Produktion ist im Dezember überraschend kräftig angestiegen. Industrie, Versorger und Bergbau produzierten 0,9% mehr als im November. Volkswirte hatten im Konsens einen Anstieg um 0,3% erwartet.
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) erwartet aus der in Brandenburg aufgetretenen Maul- und Klauenseuche milliardenschwere Umsatzeinbußen. DRV-Geschäftsführer Migende: „Entlang der Wertschöpfungskette gehen wir davon aus, dass bereits jetzt ein Umsatzverlust von mehr als einer Milliarde Euro existiert.“ Grund dafür seien unter anderem Einfuhrverbote einiger Länder für Fleisch- und Milchprodukte aus Deutschland.
Wochenausblick
Die Märkte werden sich in dieser Woche zuallererst mit der Amtseinführung von Donald Trump am heutigen Montag und den erwartungsgemäß dann rasch folgenden ersten Initiativen auseinandersetzen. Damit finden sich die Januar-Stimmungsindikatoren aus dem Euroraum eher am Spielfeldrand wieder. Neben den Befragungsergebnissen des ZEW und des EMU-Verbrauchervertrauens stehen ebenfalls die aktuellen Daten zu den Einkaufsmanagerindizes an. Insgesamt sollte bei der Interpretation in dieser Runde der monatlichen Stimmungsindikatoren aber der Befragungszeitraum im Hinterkopf behalten werden. Erst im nächsten Berichtsmonat dürfte sich die Aufnahme der Amtsgeschäfte in Washington in größerem Umfang auf die Daten durchschlagen.
Renten- und Aktienmärkte
Während US-Treasuries am Freitag wenig verändert notierten, setzten deutsche Staatsanleihen ihre am Mittwoch begonnene Erholung weiter fort.
Europäische Aktienbörsen beendeten eine starke Woche auch am Freitag mit steigenden Kursen. Neben guten Daten aus China beeinflussten auch die US-amerikanischen Aktienmärkte, die sich vor der Amtseinführung Donald Trumps gut gelaunt präsentierten.
An der Wall Street zeigten sich die Aktienmärkte fest. Die Erwartung einer wirtschaftsfreundlichen Politik unter Trump stimmt US-Anleger euphorisch. Zusätzlich unterstützten gute Zahlenwerke der US-Großbanken.
DAX +1,20%; MDAX +1,27%; TecDAX +1,05%; Dow Jones +0,77%; S&P 500 +1,00%; Nasdaq Comp. +1,51%.
Unternehmen
SDAX-Unternehmen SUSS MicroTec hat nach vorläufigen Zahlen den eigenen Umsatzausblick im Geschäftsjahr 2024 deutlich übertroffen. Einer Prognose von EUR 380 Mio. bis EUR 410 Mio. steht ein vorläufiger Wert von EUR 445 Mio. gegenüber. Die EBIT-Marge soll bei 17,5% und damit ebenfalls oberhalb der Prognose von 14% bis 16% auslaufen.
Devisen und Rohstoffe
Nach besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten konnte sich der EUR nicht über der Marke von USD 1,03 halten.
Die Rohölpreise gaben im Verlauf des Freitags nach (beigetragen hatte die Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg).
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