Börse am Morgen: u.a. Automobile, Micron, US-Dollar, Ölpreis - Nord LB
Die Schulden des deutschen Staates sind in Q3 gestiegen. Der öffentliche Gesamthaushalt von Bund, Ländern, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte stand Ende September mit 2.488,6 Mrd. EUR in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das seien 1,8% oder 43,5 Mrd. EUR mehr als am Jahresende 2023. Auch im Vergleich mit dem Vorquartal gab es eine Zunahme, und zwar um 1,2% oder 28,5 Mrd. EUR. Gezählt werden in dieser Statistik nur Verbindlichkeiten ggü. dem nicht-öffentlichen Bereich, wozu etwa Kreditinstitute oder private Unternehmen im In- und Ausland zählen.
Der europäische Automarkt hat im November weiter an Schwung verloren. In der EU wurden nach Angaben des Branchenverbandes ACEA 869.816 Fahrzeuge neu zugelassen, das sind 1,9% weniger als vor Jahresfrist. Besonders stark abwärts ging es in Frankreich mit -12,7%, gefolgt von Italien mit -10,8%. Auf dem dt. Markt lag der Rückgang bei -0,5%. Ein Lichtblick ist dagegen Spanien, wo 6,4% mehr Fahrzeuge verkauft wurden.
Tagesausblick
Die sonst oft ruhige letzte Woche vor Weihnachten konnte sich nun wirklich nicht über einen Mangel an Konjunkturdaten und geldpolitischen Entscheidungen beklagen. Auch zum Wochenschluss stehen nochmals eine Reihe an Daten zum Preisauftrieb in Deutschland, Japan und den USA an. Mit viel Aufmerksamkeit dürften die gestern noch von der Fed-Kommunikation in Bezug auf den Zinspfad 2025 durchgeschüttelten Aktienmärkte daher auf das von der Fed präferierte PCE-Inflationsmaß schauen. Eine anhaltende aufwärts gerichtete Dynamik – sowohl in der Headline- als auch Kernrate – dürfte wohl kaum auf der Wunschliste der Fed-Offiziellen stehen, würde aber insofern gut zur erklärtermaßen stärkeren Vorsichtshaltung im kommenden Jahr passen. Falls es an den Börsen heute zu ein paar Ausreißern kommt, könnte dies am Verfallstag an den Terminbörsen liegen. Der „Hexensabbat“ ist für stärkere Kursschwankungen bekannt.
Aktienmärkte
Die Aussicht auf einen vorsichtigeren Kurs bei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed hat die Jahresendrally im DAX vorerst gestoppt. Der deutsche Leitindex fiel wieder unter die 20.000erMarke, die er Anfang Dezember erstmals in seiner Geschichte übersprungen hatte. DAX -1,35%; MDAX -1,62%; TecDAX -2,06%.
In Reaktion auf die Signale der Notenbank Fed auf ein langsameres Zinssenkungstempo hatte der Dow-Jones-Index am Mittwoch das 10. Mal in Folge nachgegeben und damit seine längste Verlustserie seit 1974 verzeichnet. Doch bereits gestern legten US-Anleger ihre Irritation darüber ab. Technologiewerte erholten sich größtenteils von ihren Vortagesverlusten. Dow Jones +0,04%; S&P 500 -0,09%; Nasdaq Comp. -0,10%.
Unternehmen
Hochleistungsspeicher für KI bleiben der Wachstumstreiber für Micron. Im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2024/2025 stiegen die Erlöse um 84% auf 8,71 Mrd. USD.
Devisen und Rohstoffe
Am Devisenmarkt deckten sich die Anleger angesichts der Spekulationen auf ein nun langsameres Zinssenkungs-Tempo mit der US-Währung ein.
Die aktuelle USD-Stärke machte dem Ölpreis widerum zu schaffen. Grund: Für Inhaber anderer Währungen verteuert sich der Kauf von in Dollar notierten Rohstoffen.
In eigener Sache
Dass der deutsche Theologe Johann Hinrich Wichern den Adventskranz 1839 erfand, wissen einige bestimmt längst. Damals übrigens nicht nur mit vier großen weißen Kerzen für die Sonntage, sondern auch 19 kleinen roten Kerzen für die Wochentage dazwischen. So manche Familie fragt sich allerdings, was es mit dem Karpfen als Weihnachtessen auf sich hat. Nach überliefertem Glauben sollte eine der Karpfenschuppen aufbewahrt werden, um im nächsten Jahr dem Glück in finanzieller Hinsicht auf die Sprünge zu helfen. Wer auf Nummer sicher gehen will, liest zusätzlich auch die „NORD/LB am Morgen“ mit den Einschätzungen unserer Experten – ab dem 06. Januar 2025 wieder wie gewohnt zum ersten Cafe.
Bis dahin bedanken wir uns für Ihre Lese(r)treue und Rückmeldungen und wünschen Ihnen und Ihren Familien besinnliche Weihnachtstage und einen friedvollen und gesunden Start ins neue Jahr!
Ihr NORD/LB am Morgen Team
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