Börse am Morgen: u.a. CompuGroup, Heidelberger Druck, HelloFresh, Nvidia - Nord LB
Der Sentix-Konjunkturindex für Euroland fiel im Dezember um 4,6 Punkte auf -17,5 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit November 2023. Dabei gaben sowohl die Lage- als auch die Erwartungswerte nach, die Lagebewertung fiel sogar auf -28,5 Punkte, den niedrigsten Wert seit November 2022.
Der LKW-Maut-Fahrleistungsindex ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im November gegenüber Oktober kalender- und saisonbereinigt um 0,5% gesunken. Gleichzeitig lag er um 0,2% über dem Niveau des Vorjahresmonats November 2023. Der LKW-Maut-Fahrleistungsindex ermittelt die Fahrleistung mautpflichtiger LKW mit mindestens vier Achsen und gilt als wichtiger Frühindikator für die Industrieproduktion.
Tagesausblick
Tagesausblick: Heute stehen neue Daten zum chinesischen Außenhandel neben der Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia auf dem Programm. Chinas Exporte haben zuletzt deutlich überrascht, doch sind die „urplötzlich“ nahezu verdoppelten Wachstumsraten vor allem Vorzieheffekten in Erwartung neuer Handelsbarrieren seitens der neuen US-Regierung geschuldet. Die November-Daten zu den Exporten dürfen insofern nicht überinterpretiert werden. Auf der Import-Seite wird sich überdies das vergleichsweise klare Bild einer festgefahrenen Vorsichtshaltung beim Inlandskonsum weiter fortsetzen.
Renten- und Aktienmärkte
Nach den schwachen Sentix-Daten gaben die Kurse deutscher Staatsanleihen leicht nach. Auch US-Anleihen handelten in einem impulslosen Umfeld mit marginalen Kursrückgängen.
Zum Wochenstart waren Europas Aktienanleger nach den Gewinnen der Vorwoche etwas vorsichtiger. Dem DAX gelang zwar kurz nach Handelsstart erneut ein Allzeithoch, er gab die Gewinne aber komplett wieder ab und schloss etwas leichter. Der EURO STOXX 50 legte leicht um 0,2% zu. Der französische CAC 40 gewann trotz Regierungskrise 0 72%. Neue Impulse können die am Mittwoch anstehenden US-Inflationsdaten sowie die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank liefern. DAX -0,63%; MDAX -0,77%; TecDAX +0,25%.
In den USA entwickelten sich die Aktienmärkte in ruhigem Handel rückläufig. Mit Nvidia (-2,5%) geriet der Technologiesektor unter Druck, nachdem China Ermittlungen wegen der Verletzung von Wettbewerbsgesetzen eingeleitet hat. Dow Jones -0,54%; S&P 500 -0,61%; Nasdaq Comp. -0,62%.
Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck will am Firmensitz Walldorf/Wiesloch 450 von 4.000 Arbeitsplätzen durch Verrentung, Frühverrentung und Abfindungen abbauen und so in den nächsten drei Jahren EUR 100 Mio. an Personalkosten sparen. Im GJ 2024/25 werden hierfür aber zunächst EUR 30 Mio. an Kosten anfallen. Im aktuellen Geschäftsjahr wird unverändert ein Umsatz von EUR 2,4 Mrd. angepeilt. Die EBITDA-Marge soll wie im Vorjahr bei rund 7,2% liegen. Da der klassische Zeitungsdruck weiter rückläufig ist, setzt das Unternehmen auf Verpackungsund Digitaldruck mit denen insbesondere in asiatischen Märkten bis zum GJ 2028/29 ein Mehrumsatz von rund EUR 300 Mio. generiert werden soll. Darüberhinaus soll ein weiteres Standbein mit „weiteren industriellen und hochkomplexen Produkten, auch für andere Industrien“ geschaffen werden.
Der Finanzinvestor CVC plant beim e-Health-Anbieter CompuGroup Medical einzusteigen und das Unternehmen von der Börse zu nehmen. CVC beabsichtigt ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot von EUR 22,00 je Aktie in bar zu unterbreiten. Dies entspricht einem Aufschlag von 51,1% auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate. Das Angebot unterliegt einer Mindestanahmeschwelle von 17%. Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Verwaltungsrat begrüßen das Angebot vorbehaltlich der Prüfung der Angebotsunterlage.
In den USA wurden Ermittlungen gegen die HelloFresh-Tochter Factor75 wegen möglicher Beschäftigung minderjähriger Migranten eingeleitet. Der deutsche Mutterkonzern des FertiggerichteHerstellers betonte, dass weder er noch Factor75 die mutmaßlich minderjährigen Arbeitnehmer eingestellt oder beschäftigt haben. Die fraglichen Personen seien bei der Zeitarbeitsfirma Midway Staffing angestellt gewesen, gegen die ebenfalls ermittelt werde.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR hat sich am Montag gegenüber dem USD nur wenig bewegt.
Der Sturz des Assad-Regimes in Syrien gab den Ölpreisen etwas Auftrieb.
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