Mynaric zieht wohl StaRUG-Karte: Aktionären droht der Totalverlust
Die Probleme bei der finanziell angeschlagenen Mynaric AG werden nicht kleiner. Ein Restrukturierungssachverständiger hat den Kapitalbedarf des Unternehmens bestätigt, was Verhandlungen mit einem Hauptdarlehensgeber über eine Verlängerung von Überbrückungsdarlehen in Höhe von 16,5 Millionen US-Dollar und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel ausgelöst hat. Diese Finanzmittel sollen die Produktionssteigerung und den laufenden Betrieb gemäß dem Restrukturierungsplan sichern.
Der Darlehensgeber habe signalisiert, so Mynaric, unter der Bedingung eines StaRUG-Verfahrens (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) zusätzliche Mittel bereitzustellen. Laut Vorstand ist ein solches Verfahren wahrscheinlich, da alternative Finanzierungsmöglichkeiten aktuell nicht verfügbar sind.
Für die Aktionäre bedeutet dies eine Zwickmühle: Es besteht das akute Risiko eines teilweisen oder vollständigen Verlusts ihres Investments - sei es über das StaRUG-Verfahren, siehe Fälle unter anderem bei Leoni, oder weil Mynaric das Geld ausgeht.
Angesichts dieser Entwicklungen plant Mynaric eine Rückstellung für Verbindlichkeiten aus Garantieverpflichtungen, die das Grundkapital vollständig aufzehren wird. Eine außerordentliche Hauptversammlung gemäß § 92 Aktiengesetz soll zeitnah einberufen werden, um die Situation zu erörtern.
Die ursprünglich für den 11. Dezember 2024 geplante ordentliche Hauptversammlung wird verschoben. Mynaric will in Kürze weitere Informationen veröffentlichen.
Die Mynaric Aktie (WKN: A31C30, ISIN: DE000A31C305, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 2,30 Euro mit 55 Prozent (!) im Minus.