Regierungskrise in Frankreich: Risikoprämien von Staatsanleihen dürften weiter steigen - DZ BANK

Gestern hat die Minderheitsregierung in Frankreich aufgrund von Haushaltsstreitigkeiten nach knapp drei Monaten ihr Ende gefunden. Nun liegt es an Präsident Emmanuel Macron einen Nachfolger für Premierminister Michel Barnier zu benennen. Die Unsicherheit bleibt damit groß. Bereits seit letzter Woche war es zu einem deutlichen Anstieg der französischen Risikoprämien gekommen. Zehnjährige OAT-Bund-Spreads waren am Montag zwischenzeitlich auf fast 90 Basispunkte angestiegen.
DZ BANK Analystin Sophia Oertmann rechnet damit, dass die Spreads sogar bis in einen niedrigen dreistelligen Bereich anziehen könnten. „Unterstützt wird diese Entwicklung von den zum Jahresende auslaufenden PEPP-Reinvestitionen der EZB und von einem zunehmenden Verkaufsdruck asiatischer Investoren“, sagt die Kapitalmarktexpertin.
Spekulationen, dass Frankreich in eine handfeste Staatsschuldenkrise wie Griechenland 2009 schlittern könnte, hält sie aber für übertrieben: „Zwar ist die französische Staatsschuldenquote mit rund 115 Prozent des BIP nur etwas niedriger als die von Griechenland. Mit 15 Prozent des BIP spielte das griechische Defizit damals aber in einer ganz anderen Liga.“
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