Defama: Weiter im Kaufmodus
Liefen die ersten Monate bei Defama noch eher ruhig, was Zukäufe anging, so nimmt das Akquisitionstempo vor dem Jahresende massiv an Tempo auf. Allein im November haben die Berliner acht Objekte erworben. Im bisherigen Jahr sind 13 Zukäufe gemeldet worden. Wenn man Vorstand und Gründer Matthias Schrade auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse hört, so kann sich diese Dynamik in den noch verbleibenden Wochen des ausgehenden Jahres fortsetzen.
Schrade berichtet, dass man eine Rekordzahl an potentiellen Kaufobjekten in der Prüfung habe. Ähnliches hatte man in den Wochen zuvor schon bei der Präsentation der Quartalszahlen vernommen. Sollten die laufenden Verhandlungen erfolgreich sein, könnten die Mieteinnahmen um einen klar siebenstelligen Betrag zulegen.
Das Angebot an attraktiven Kaufobjekten steigt ständig an. Dabei werden die Preise für den Käufer immer attraktiver. Inzwischen akzeptieren viele Verkäufer Preise mit einem Multiple von 10, vor einigen Jahren lag dieser Faktor durchaus bei 12 bis 15. War Defama bisher eher in der Provinz aktiv, so bieten sich inzwischen auch Chancen in Großstädten. Auch dort sind die Preise für Fachmarktzentren gesunken.
Für die kommenden Zukäufe braucht Schrade nach eigenen Angaben wenig Eigenkapital. Daher kann man auf eine Kapitalerhöhung verzichten, diese ist nicht geplant. Er ist auch kein Freund von Anleihen oder Schuldscheindarlehen. Das kommt ihm nicht auf die Agenda. Der Immobilienmanager betont in Frankfurt, dass man aus eigener Kraft unabhängig vom Kapitalmarkt wachsen könne.
Für 2024 rechnet Defama mit einem Überschuss von 4,8 Millionen Euro (Vorjahr: 4,2 Millionen Euro). Der FFO soll von 9,7 Millionen Euro auf 10,3 Millionen Euro ansteigen. Der annualisierte FFO soll sich um 1 Million Euro auf 12,3 Millionen Euro verbessern. Zur Dividende werden noch keine konkreten Aussagen gemacht. Sie soll aber weiter ansteigen. Zuletzt wurden 0,57 Euro je Aktie an die Investoren überwiesen.
Für das erste Quartal 2025 erwartet Defama einen Ertragssprung. Rund 10 Objekte werden um den Jahreswechsel herum übernommen, das bringt die Finanzkennzahlen weiter nach oben.
Noch in den kommenden Wochen will Defama die verbesserten Perspektiven in die Langzeiterwartungen einarbeiten. Man will bis zum Jahresende die Langzeitziele für 2030 präsentieren.
Auf Nachfrage aus dem Publikum erläutert Schrade, dass man einem Aktienrückkaufprogramm positiv gegenüberstehen würde, falls man bei einer Transaktion einen hohen Erlös erzielen würde. Diese Maßnahme würde er im Vergleich zu einer Sonderdividende bevorzugen. Zu früh freuen sollten sich Anleger aber nicht. Schrade bezeichnet seine entsprechenden Ausführungen als Grunddenkweise, die aber 2025 nicht realistisch sein dürfte.
Die Aktie von Defama (WKN: A13SUL, ISIN: DE000A13SUL5, Chart, News) verliert 2,03 Prozent auf 29,00 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie fast 30 Prozent zugelegt. Das 52-Wochen-Hoch steht auf Xetra bei 32,00 Euro.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Fachmarkt - DEFAMA.