Cyan: Viele Aspekte sollen das Wachstum beschleunigen
Bei Cyan ist es zuletzt gut gelaufen. Der Kurs der Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten 110 Prozent zugelegt. Daran dürfte der „neue“ Chef Thomas Kicker, der seit dem 1. Januar 2024 im Amt ist, einen großen Anteil haben. Er hat die Gesellschaft wieder in die Spur gebracht.
Zuletzt hat das Unternehmen eine neue Kooperation mit Orange in Belgien verkündet. Weitere Partnerschaften mit dem Telekommunikationsgiganten in anderen Ländern dürften folgen. Noch ist die Telekommunikationsbranche der Umsatzbringer für Cyan, doch das könnte sich ändern. Man redet mit Versicherungen und Banken. Die dortigen Entscheidungswege sind aber oft langwierig und bisweilen kompliziert. Doch das Thema kann für die Zukunft sehr interessant werden.
Ein weiteres spannendes Thema sieht Kicker, so erläutert er am Rande des Eigenkapitalforums, bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Diese sind oft wenig gegen Cyberangriffe geschützt, werden aber immer wieder attackiert. Dieser Markt ist zwar sehr fragmentiert, hat aber ein großes Potenzial.
Auf dem Eigenkapitalforum berichtet Kicker im Gespräch mit unserer Redaktion stolz, dass man zuletzt zwei Monate auf EBITDA-Ebene Breakeven war. Für das vierte Quartal setzt er auf eine identische Entwicklung. Für ihn ist das ein großer Durchbruch und ein riesiger Schritt, er sieht Cyan auf dem Weg zur dauerhaften Profitabilität.
In den nächsten Monaten könnte der amerikanische Kontinent für Cyan sehr interessant werden. Man arbeitet an einer „großen Story“ in Chile. Hier hofft man, noch in diesem Jahr eine Erfolgsmeldung publizieren zu können. In Mexico will man im kommenden Quartal ein Projekt starten und die USA stehen ziemlich weit oben auf der Wunschliste des Vorstands. Dort redet man mit einer der großen Gesellschaften, Kicker spricht von einem „game changer“, wenn die Gespräche erfolgreich verlaufen.
Vertrieb muss gestärkt werden
Insgesamt sieht die Pipeline laut seiner Aussage gut aus. Auch in Asien gibt es eine Reihe von vielversprechenden Perspektiven. Ein Problem dabei, das Kicker jedoch offen anspricht, ist der Vertrieb. Hier könnte man weitere, gute Leute gebrauchen. Momentan ist der Vertrieb aber noch das Nadelöhr für die Zukunftspläne.
Nicht nur indirekt hört man dabei heraus, dass sich Kicker Wachstumskapital wünscht. Frisches Geld könnte er sowohl für eine Stärkung des Vertriebs als auch für das anorganische Wachstum nutzen. Der Vorstand hat offenbar so einige Unternehmen auf der Liste, die er gerne erwerben möchte.
Mit der Beschaffung des frischen Geldes will sich der Vorstand im ersten Quartal beschäftigen. Ob es dabei letztlich auf Equity herausläuft oder es eine Mischfinanzierung gibt, lässt sich noch nicht sagen. Die Sondierungsgespräche laufen.
Die Aktien von Cyan (WKN: A2E4SV, ISIN: DE000A2E4SV8, Chart, News) verlieren heute ohne Nachricht auf gettex 9,5 Prozent auf 2,28 Euro.