The Platform Group: Wunsch wird rasch zur Realität
Auf dem Investors Diner von GBC in Frankfurt sprach Dominik Benner, CEO von The Platform Group, am Wochenanfang davon, dass man weiter auf Wachstumskurs sei. So sei der Bereich Luxus-Uhren derzeit sehr interessant. Nur wenige Tage später meldet das Software-Unternehmen für Plattformlösungen eine Akquisition in diesem Bereich.
Die Düsseldorfer haben die Chronext Gruppe übernommen. Die ist ein Händler für Luxusuhren, der eine europaweite Plattform betreibt. Zu den wichtigsten dort verkauften Marken zählen Rolex, Patek Philippe, Hublot und Cartier sowie Breitling und Omega. Der Durchschnittspreis je Order liegt bei mehr als 10.000 Euro. Zum Kaufpreis wird Stillschweigen vereinbart.
Die Gesellschaft hat bisher 175.000 Kunden in 60 Ländern bedient. 40 Prozent des Umsatzes werden mit Stammkunden und Sammlern generiert. Künftig will man den Plattformansatz mit zertifizierten Händlern im In- und Ausland umsetzen. Hier dürften die Erfahrungen von The Platform Group hilfreich sein. Die beiden Unternehmen haben eine Strategie entwickelt, mit der man ab dem zweiten Quartal 2025 Partner im Fachhandel anbinden will, so soll das Sortiment ausgeweitet werden.
Dominik Benner sagt: „Mit der Übernahme können wir unsere Luxusstrategie weiter ausweiten und eng mit bestehenden Kanälen wie fashionette und Winkelstraat verknüpfen. Chronext wird künftig ein wesentlicher Anker unserer Plattformstrategie sein, da weltweit tausende Händler in diesem Bereich aktiv sind, es aber nur eine Plattform für Händler bisher gibt.“
Benner hält rund 70 Prozent an The Platform Group. In Frankfurt macht er deutlich, dass er auch künftig Hauptaktionär der Gesellschaft bleiben will. Für 2024 erwartet er einen Umsatz von 500 Millionen Euro bis 520 Millionen Euro. Nach drei Quartalen wurde ein Umsatz von 371,2 Millionen Euro gemeldet.
Das bereinigte EBITDA wird bei 29 Millionen Euro bis 32 Millionen Euro gesehen. Hier liegt der Wert nach drei Quartalen bei 24,6 Millionen Euro. Innerhalb von drei Jahren scheint ein Umsatz von 1 Milliarde Euro machbar zu sein. Maximal sieht Benner bei seinem Geschäftsmodell eine Marge von 10 Prozent als realistisch an.
Aktienrückkäufe auf der Agenda
Für 2025 will der CEO Aktienrückkäufe nicht ausschließen. Die so erworbenen Papiere könnten später als Akquisitionswährung bei Zukäufen genutzt werden. Denn der CEO macht sehr deutlich, dass er auch künftig weiter wachsen will. Auf seinem Tisch liegen rund 1.600 Targets. Doch nur wenige schaffen es letztlich ins Portfolio. Mehrere davon scheinen aber schon in den kommenden Wochen unterschriftsreif zu sein. Einen Schönheitsfehler gibt es: Noch ist man kaum international aktiv. Doch auch dies soll sich ändern. Hier laufen die Vorbereitungen und dabei blickt das Unternehmen bis in die USA.
Aktuell ist die Gesellschaft in 23 Branchen aktiv. Seit 2020 hat der ehemalige Schuhhändler fast 30 Übernahmen getätigt. Dabei stehen u.a. Mode, Möbel aber auch Fahrräder hoch im Kurs. Aus dem Food-Segment hält sich The Platform Group hingegen bewusst raus. Mit den Segmenten Consumer Goods, Freight Goods, Industrial Goods und Service & Retails Goods fühlt sich the Platform Group derzeit sehr wohl.
Die Aktien von The Platform Group (WKN: A2QEFA, ISIN: DE000A2QEFA1, Chart, News) gewinnen auf Tradegate 5,9 Prozent auf 7,94 Euro.