Medigene kündigt Strategieumstellung und Personalabbau an
Die Medigene AG hat eine umfassende strategische Neuausrichtung angekündigt, die eine Priorisierung von Forschung und Entwicklung sowie eine deutliche Reduzierung der Kosten vorsieht. Im Zuge dieser Maßnahmen plant das im Raum München ansässige Biotech-Unternehmen ab 2025 einen Personalabbau von rund 40 Prozent. Medigene will sich nach eigenen Angaben vom Dienstag künftig verstärkt auf die Entwicklung sogenannter Off-the-Shelf-TCR-Therapien sowie die Weiterentwicklung seines TCR-gesteuerten T-Zell-Engager-Programms MDG3010 in Kooperation mit WuXi Biologics konzentrieren.
Die klinische Phase-1-Studie für das IND-genehmigte Programm MDG1015, eine TCR-Therapie der dritten Generation, wird von Medigene dagegen vorübergehend verschoben. Man sei „weiterhin vom Potenzial von MDG1015 überzeugt“, so Medigene. Das Unternehmen sucht nach neuen Partnerschaften und zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten, um die klinische Entwicklung voranzutreiben. Parallel dazu sollen autologe Zelltherapieprogramme wie MDG2021 und MDG2011 vorerst ausgesetzt und durch Partnerschaften weitergeführt werden.
Die Unternehmensprognose für 2024 bleibe unverändert, so die Gesellschaft. Die Liquiditätsreichweite sei bis Juli 2025 gesichert, und Medigene prüft Strategien, diese bis 2026 und darüber hinaus zu verlängern. Das Unternehmen betont, dass es weiterhin bestehende Verpflichtungen gegenüber Partnern erfüllen und an der Erweiterung seiner Kooperationen arbeiten werde. Ziel sei es, langfristig die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der TCR-Therapien zu sichern.
Die Medigene Aktie (WKN: A40ESG, ISIN: DE000A40ESG2, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 1,444 Euro mit 6,03 Prozent im Minus. Das bisherige Tagestief wurde am heutigen Dienstag bei 1,40 Euro notiert.
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