K+S: Die Dividende im Blick
Mit K+S aus Kassel hat die ICF Bank einen ziemlich dicken Fisch zu ihrer Kapitalmarktkonferenz nach Düsseldorf locken können. Der Produzent von Kali und Salz machte 2023 einen Umsatz von 3,872 Milliarden Euro. Das EBITDA lag bei 712,4 Millionen Euro, das entspricht einer Marge von 18,4 Prozent. 11.000 Arbeiter arbeiten für K+S in Nordamerika und Europa.
Mit den Kunden aus der Landwirtschaft, also dem Düngerbereich, hat K+S im Vorjahr einen Umsatz von 2,71 Milliarden Euro erwirtschaftet. Auf Industrie, Kommunen etc., also auf die Salz-Kunden, entfielen 1,15 Milliarden Euro.
Viel hängt bei K+S davon ab, wie sich der Preis für Kali entwickelt. Die weltweite Produktion lag 2022 bei 66,3 Millionen Tonnen, 2023 waren es 74,0 Millionen Tonnen. Abgesetzt wurden 63,7 Millionen Tonnen bzw. 72,6 Millionen Tonnen. Lag der Preis für eine Tonne 2021 bei rund 500 Dollar, stiegt er mit dem russischen Angriff auf die Ukraine bis Ostern 2022 auf 1.200 Dollar an. Belarus und Russland waren mit Sanktionen belegt worden, die Energiepreise legten zu, all das hat die Preise getrieben.
Von diesen Preishöhen ist man inzwischen weit entfernt. Eine Tonne des Düngers kostet derzeit weniger als 300 Dollar je Tonne. Zum Vergleich: K+S kommt auf Produktionskosten von rund 250 Dollar je Tonne. Das wirkt sich entsprechend negativ auf die Ergebniszahlen des fünftgrößten Anbieters von Kali aus.
In den kommenden Jahren soll die Nachfrage nach Kali im Schnitt um 2 Prozent steigen. Bis 2032 soll es einen zusätzlichen Bedarf von 24 Millionen Tonnen geben. Nach derzeitigem Stand dürfte diese Summe mit den aktuellen Expansionsplänen der verschiedenen Produzenten nicht machbar sein. Die fehlende Kapazität soll bei rund 4 Millionen Tonnen liegen. Das weckt gewisse Preishoffnungen.
Eine IR-Verantwortliche von K+S macht in Düsseldorf deutlich, dass man nicht durch M&A wachsen will. Vielmehr soll das Bestandsgeschäft optimiert werden, neue Geschäftsfelder sollen erschlossen werden, auch soll das Kerngeschäft weiterentwickelt werden.
Markt setzt auf Dividende
Für das laufende Jahr prognostiziert der Konzern ein EBITDA von 530 Millionen Euro bis 620 Millionen Euro. Das untere Ende dieser Spanne erscheint jedoch wahrscheinlicher. Ein EBITDA von 540 Millionen Euro sollte niemanden überraschen.
Thematisiert wird in Düsseldorf auch die Dividendenpolitik von K+S. Der Konzern richtet sich bei der Höhe der Dividende nach dem freien Cashflow. Die Ausschüttungsquote liegt bei 30 Prozent bis 50 Prozent. Ob man für das laufende Jahr überhaupt eine Dividende auszahlen kann, ist noch unklar. Der Markt rechnet damit, der Konsens liegt bei 0,15 Euro. Doch offiziell geht K+S derzeit von einem mindestens ausgeglichenen freien Cashflow aus. Sollte dies so eintreten, könnte die Dividende auch ausfallen.
Die Aktien von K+S (WKN: KSAG88, ISIN: DE000KSAG888, Chart, News) gewannen am Freitag 0,22 Prozent auf 11,275 Euro (XETRA). In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 22 Prozent verloren.