SMT Scharf und die China-Chancen
Seit Februar 2021 notieren die Aktien von SMT Scharf im m:access der Börse München. Diese Periode wird zum Jahresende jedoch ein Ende finden, die neue Heimat der Papiere ist erneut der regulierte Markt (Prime Standard). Dies ist ein Wunsch des neuen Großaktionärs, der Yankuang Energy Group aus China, die seit September rund 52,7 Prozent an SMT hält. Die verbleibenden 46,4 Prozent befinden sich im Streubesitz. 0,9 Prozent der Aktien werden von SMT selber gehalten.
Die asiatische Gruppe betreibt weltweit 88 Bergwerke, u.a. in China und Australien. Der Jahresumsatz liegt bei rund 20 Milliarden Euro. Es dürfte klar sein, dass die Produkte von SMT bei so manchem Bergwerk von Yankuang künftig zum Einsatz kommen dürften.
Volker Weiss, CFO von SMT, spricht dann auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) auch von einer idealen neuen, strategischen Partnerschaft. Die Gesellschaft will sich stärker diversifizieren, die dominierende Positionierung im Kohlebergbau auf ein breiteres Fundament stellen. So soll der Bereich Tunneltechnik stärker in den Fokus rücken. Da bietet der neue Großaktionär einige Chancen und kann sicherlich so manche Türe öffnen.
Für die Zukunft zeigt sich Weiss sehr zuversichtlich. Der Bergbau gehört zu den Branchen, die auch in den kommenden Jahr deutlich wachsen werden. Die Schätzung liegt bei mehr als 5 Prozent jährlich bis 2029. Das dürfte positive Effekte auf die Geschäfte von SMT Scharf haben - zudem es im Tunnelbereich noch bessere Perspektiven gibt. Hier werden die jährlichen Wachstumsraten bis 2031 bei 6,2 Prozent gesehen. Daraus kann sich eine lukrative Nische für SMT Scharf entwickeln.
Dank der seit dem 1. November voll konsolidierten Xinsha Monorail hat SMT jüngst die Prognose für 2024 erhöht. Erwartet wird ein Umsatz von 87 Millionen Euro bis 97 Millionen Euro (alt: 74 Millionen Euro bis 79 Millionen Euro). Das EBIT wird bei 2,8 Millionen Euro bis 4,6 Millionen Euro (alt: 1,5 Millionen Euro bis 2,5 Millionen Euro) gesehen.
Der Auftragsbestand von SMT Scharf (WKN: A3DRAE, ISIN: DE000A3DRAE2, Chart, News) lag Ende September bei 48,3 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 22,6 Millionen Euro. Der Auftragseingang verbessert sich leicht von 72,9 Millionen Euro auf 73,6 Millionen Euro. Welche Dynamik es im Tunnelbereich gibt, macht Weiss mit einer Zahl deutlich: Der Umsatz in diesem Bereich ist in den ersten drei Quartalen von 0,1 Millionen Euro auf 4,4 Millionen Euro angestiegen.
Der CFO will seine Zuhörer in München nicht nur auf die neuen Impulse aus dem Tunnelbau einstimmen, er will ihnen auch eine Sorge nehmen. Aus seiner Sicht wird Yankuang SMT Scharf nicht zu 100 Prozent übernehmen. Der Großaktionär möchte nicht, dass aus dem deutschen Unternehmen mit Sitz in Hamm eine rein chinesische Gesellschaft wird. So will man vermutlich nicht nur möglichen (Sanktions-)Problemen in den USA entgehen, sondern auch in Europa ein europäisches Image behalten.
Die Aktien von SMT Scharf (WKN: A3DRAE, ISIN: DE000A3DRAE2, Chart, News) gewinnen auf XETRA 8,11 Prozent auf 8,00 Euro.