Börse am Morgen: u.a. Nvidia, Rheinmetall, Thyssenkrupp, Walmart - Nord LB
Die Inflationsrate in der Euro-Zone ist im Oktober auf y/y 2,0% angestiegen, im September lag der Wert noch bei 1,7%. Dienstleistungen verteuerten sich im Oktober um 4,0% (September: +3,9%), Energie verbilligte sich um 4,6% (September: -6,1%), Lebensmittel, Alkohol und Tabak wurden um 2,9% (September: +2,4%) teurer.
Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im September gegenüber dem Vormonat August saison- und kalenderbereinigt um 1,6% gestiegen und gegenüber September 2023 um 2,6% gesunken. Positiv im Vormonatsvergleich wirkten sich die Bereiche „Sonstiger Fahrzeugbau“ (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge; +3,0%) sowie „elektrische Ausrüstungen“ (+1,2%) aus. In den weiteren Branchen waren die Veränderungsraten gering.
Der Umsatz im deutschen Gastgewebe ist kalender- und saisonbereinigt real im September m/m um 1,0% gesunken. Im Vergleich zum September 2023 ergab sich ein Umsatzrückgang von real 6,0%. Gegenüber dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, September 2019, betrug der Rückgang real 13,2%, davon -2,7% bei Hotels und sonstigen Beherbergungsbetrieben sowie -17,5% in der Gastronomie.
Auch nach der eingeleiteten Zinswende bleibt der US-Wohnungsbau im Rückwärtsgang. Baubeginne neuer Wohnungen sanken im Oktober m/m um 3,1% auf 1,311 Mio. Die Zahl neuer Baugenehmigungen fiel um 0,6% auf annualisiert 1,430 Mio.
Tagesausblick
Der heutige Mittwoch hat vor allem geldpolitisch relevante Makrodaten auf der Tagesordnung. Zum einen senden frische Daten zu den Produzentenpreisen in Deutschland im Oktober wichtige Signale von den vorlagerten Preisstufen. Zum anderen werden in Großbritannien Verbraucherpreisdaten veröffentlicht, die im Oktober von einem leichten Rückprall in der Jahresrate erfasst werden dürften. Daneben wird sicherlich Nvidia viel Aufmerksamkeit von Anlegern auf sich ziehen: Der Chip-Riese veröffentlicht Quartalszahlen, die sich in der jüngeren Vergangenheit häufig als Taktgeber für globale Kursbewegungen bei Technologiewerten im Kontext der KI-getriebenen Erwartungen erwiesen haben.
Renten- und Aktienmärkte
Befürchtungen über eine Eskalation im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ließen Anleger Safe Haven Assets bevorzugen, nachdem die Ukraine Medienberichten zufolge am 1000. Kriegstag erstmals russisches Gebiet mit amerikanischen ATACMS-Raketen angegriffen hat. Entsprechend legten die Anleihekurse sowohl in Europa als auch in den USA zu.
Umgekehrt schickten diese Sorgen die Aktienmärkte in Europa auf Talfahrt. Der DAX fiel zeitweise unter die Marke von 19.000 Punkten. DAX -0,67%; MDAX -0,37%; TecDAX -0,59%.
Auch bei den großen Aktienindizes an der Wall Street zeigte sich Unsicherheit, sie handelten uneinheitlich. Dow Jones -0,28%; S&P 500 +0,40%; Nasdaq Comp. +1,04%.
Unternehmen
Angesichts der zunehmenden Aufrüstung der Nato-Staaten sieht der Vorstand von Rheinmetall bis 2027 ein Umsatz- und Renditepotenzial von EUR 20 Mrd. p. a. bzw. 18%. Im GJ 2023 lag der Umsatz bei knapp EUR 7,2 Mrd., die operative Marge bei 12,8%.
Thyssenkrupp hat aufgrund hoher Abschreibungen bei der Stahltochter im GJ 2023/24 einen Konzernverlust von EUR 1,5 Mrd. ausgewiesen (Vj.: EUR -2,1 Mrd.). Trotzdem soll eine stabile Dividende von EUR 0,15 je Aktie ausgeschüttet werden. Für das neue GJ 2024/25 stellte Konzernchef Lopez einen Konzerngewinn von EUR 100 Mio. bis EUR 500 Mio. in Aussicht.
US-Einzelhandelsriese Walmart erzielte in Q3 ein Umsatzwachstum um 5,5% auf USD 169,6 Mrd. Das bereinigte operative Ergebnis legte um 8,2% auf USD 6,7 Mrd. zu. In der Folge hob das Management den Ausblick nach August erneut an. Im bis Ende Januar laufenden GJ 2024/25 sollen der währungsbereinigte Umsatz um 4,8% bis 5,1% (zuvor: 3,75% bis 4,75%) und der bereinigte operative Gewinn um 8,5% bis 9,25% (zuvor: 6,5% bis 8,0%) steigen. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll sich zwischen USD 2,42 und USD 2,47 (zuvor: USD 2,35 bis USD 2,43) bewegen.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR setzte seinen Stabilisierungskurs fort, bewegte sich aber nur wenig.
Der Rohölhandel verlief impulslos mit nur marginalen Preisveränderungen.
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