Evotec-News sorgen für Enttäuschung - Aktie verliert deutlich
Die Zahlen und der Ausblick von Evotec waren im Vorfeld der heutigen Veröffentlichung mit viel Spannung erwartet worden. Beim stark gefallenen Aktienkurs des Hamburger Biotech-Unternehmens gab es reichlich spekulatives Momentum in der Hoffnung, dass Evotec positiv überrascht.
Die Hoffnung wurde allerdings enttäuscht. Aktuell bestimmen daher Gewinnmitnahmen und ein deutliches Minus das Bild bei dem Biotech-Titel. Die Evotec Aktie (WKN: 566480, ISIN: DE0005664809, Chart, News) notiert im Tradegate-Handel bei 7,335 Euro mit mehr als 12 Prozent im Minus, Das Tagestief ist sogar bei 6,90 Euro notiert. Immerhin kann die Biotech-Aktie damit eine Unterstützungszone bei 6,88/6,90 Euro bisher bestätigen.
Zu den Zahlen: Evotec hat in den ersten neun Monaten 2024 einen Umsatz von 575,7 Millionen Euro erzielt, was einem leichten Rückgang von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (9M 2023: 580,1 Millionen Euro). Die Umsätze im Segment Shared R&D, einem wichtigen Bereich des Unternehmens, sanken um 12 Prozent auf 447,1 Millionen Euro, beeinflusst durch das schwierige Marktumfeld. Im Gegensatz dazu verzeichnete das Segment Just - Evotec Biologics ein deutliches Wachstum mit einem Umsatzanstieg von 74 Prozent auf 128,7 Millionen Euro und stellte einen wichtigen Wachstumsfaktor im Gesamtportfolio dar.
Das bereinigte Konzern-EBITDA belief sich auf -6 Millionen Euro nach mehr als 50 Millionen Überschuss im Vorjahreszeitraum. Evotec-Angaben vom Mittwoch zufolge sei dies auf ein Missverhältnis zwischen Umsatz und Kosten im Shared R&D-Segment zurückzuführen. Zugleich stiegen die Kosten im Zusammenhang mit der Expansion des Just - Evotec Biologics-Segments. Die Kerngeschäfte in beiden Segmenten erreichten laut Angaben der Hamburger in den ersten neun Monaten die Gewinnschwelle.
Erst Anfang 2025 News zur Restrukturierung
Evotec befindet sich unter dem neuen CEO in einem umfassenden Transformationsprozess, der unter dem Namen „Priority Reset“ läuft und darauf abzielt, die Profitabilität des Unternehmens langfristig zu verbessern. Man erwartet eine Verbesserung des bereinigten EBITDA auf Jahresbasis von über 40 Millionen Euro. Einmalige Kosten für diese Maßnahmen beliefen sich bisher auf 62,3 Millionen Euro und liegen unter der Rückstellung von 68,5 Millionen Euro, die zum Ende des zweiten Quartals eingeplant war.
Im Zuge der Reorganisation plant Evotec unter anderem den Abbau von 400 Arbeitsplätzen. Dieser ist, so die Angaben im Zwischenbericht, mittlerweile zu etwa 50 Prozent abgeschlossen. Man will aus der Gentherapie aussteigen und Standorte unter anderem un Österreich schließen. Die Geschäftsaktivitäten von Evotec DS hat man bereits mit Wirkung zum 2. November veräußert - wir berichteten.
Wirkliche Neuigkeiten legt Evotec damit aber nicht vor - darauf hatten einige Anleger gesetzt. „Während sich das herausfordernde Marktumfeld auf die kurzfristigen Ergebnisse ausgewirkt hat, machen wir bei der Prüfung strategischer Prioritäten große Fortschritte”, sagt Evotecs neuer CEO Christian Wojczewski. Man wolle „Anfang 2025 darüber berichten”.
Für das Geschäftsjahr 2024 geht Evotec von einem Konzernumsatz zwischen 790 und 820 Millionen Euro aus. Der F&E-Aufwand wird voraussichtlich auf 50 bis 60 Millionen Euro sinken, während ein bereinigtes Konzern-EBITDA zwischen 15 und 35 Millionen Euro erwartet wird.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Evotec.