Börse am Morgen: U.a. mit adidas, Alphabet, Ceconomy, Lufthansa, Novartis - Nord LB
Dank der rückläufigen Inflation ist die Stimmung der deutschen Verbraucher auf den höchsten Stand seit April 2022 gestiegen. Das GfK-Verbrauchervertrauen für November weist ein Plus von 2,7 Punkten auf minus 18,3 Zähler aus.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) prognostiziert für die Wirtschaftsleistung in Deutschland ein Minus von 0,2% für das laufende Jahr sowie eine Stagnation in 2025. Damit zeigt sich die DIHK pessimistischer als der Konsens der Ökonomen und die Regierung.
Tagesausblick
Heute sind besonders die BIP-Daten zum dritten Quartal in Deutschland, der Eurozone und den USA von Bedeutung. Während sich die US-Wirtschaft weiterhin vergleichsweise überraschend solide präsentiert, dürfte die Eurozone nur ein MiniWachstum mitsamt Deutschland im Schlepptau zu verzeichnen haben. Ebenfalls neue Daten kommen von der Inflationsfront: Das Auslaufen günstiger Basiseffekte ist bekannt, weshalb eine leicht nach oben zeigende Jahresrate nicht überinterpretiert werden sollte. Schlussendlich sollten auch die Quartalszahlen von Volkswagen, Microsoft und Meta in dieser so bedeutenden Berichtswoche im Auge behalten werden.
Renten- und Aktienmärkte
Nachdem am Montag fallende Ölpreise die Inflationserwartungen dämpften, was steigende Kurse an den europäischen Anleihemärkten auslöste, kam es gestern zur Gegenbewegung: fallende Kurse und steigende Renditen.
Während Anleger am deutschen Aktienmarkt am Morgen noch in Kauflaune waren, drehte die Stimmung nachmittags. Die von der EU in Kraft gesetzten zusätzlichen Einfuhrzölle auf chinesische Elektroautos und die Angst vor entsprechenden Vergeltungsmaßnahmen Chinas belasteten den Automobilsektor. DAX -0,27%; MDAX -1,01%; TecDAX -0,17%-.
An der Wall Street tendierte der Dow Jones etwas leichter. Technologiewerte handelten dagegen im Vorfeld der nach Börsenschluss präsentierten Alphabet-Zahlen (Google) fest. Dow Jones -0,37%; S&P 500 +0,16%; Nasdaq Comp. +0,78%.
Unternehmen
adidas konnte den Umsatz in Q3 währungsbereinigt um 10%, bei der Marke adidas um 14% steigern. Auch in China stellte sich wieder ein Wachstum ein. In Euro ergab sich beim Konzernumsatz ein Plus von 7% auf EUR 6,438 Mrd. Die Bruttomarge verbesserte sich trotz erheblicher Belastungen durch Währungseffekte um 2,0 PP auf 51,3%, wozu niedrigere Fracht- und Produktkosten, ein vorteilhafterer Geschäftsmix sowie geringere Rabatte beitrugen.
Ceconomy (Media Markt/Saturn) erzielte auf Basis vorläufiger Zahlen im GJ 2023/24 ein Umsatzplus von 5,3% auf EUR 22,4 Mrd. Das bereinigte EBIT soll im oberen Bereich der Prognosespanne von EUR 290 Mio. bis EUR 310 Mio. auslaufen. Bis zum GJ 2025/26 strebt das Unternehmen ein bereinigtes EBIT von über EUR 500 Mio. an.
In Q3, dem saisonal stärksten Quartal, flog der Lufthansa-Konzern einen Rekordumsatz von EUR 10,7 Mrd. ein. Das bereinigte Betriebsergebnis fiel dagegen um 9% auf EUR 1,3 Mrd. Grund: Kostenprobleme bei der Kernmarke durch höhere Gebühren, fehlende neue Flugzeuge und verschärfter Wettbewerb (insbes. nach Asien).
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Der Schweizer Pharmakonzern Novartis steigerte seinen Umsatz in Q3 um währungsbereinigt (wb) 10% auf USD 12,82 Mrd. Das operative Kernergebnis kletterte um 20% auf USD 5,15 Mrd. In der Folge hob das Management die Guidance für das Gesamtjahr an: Der Umsatz (wb) soll im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und das operative Kernergebnis im hohen Zehnerbereich zulegen.
Alphabet erzielte im abgelaufenen Quartal einen Konzernumsatz von USD 88,27 Mrd. (+15%) und profitierte von einem robusten Cloudgeschäft und gestiegenen Werbeeinnahmen. In der CloudSparte, die stark vom Boom um Künstliche Intelligenz profitiert, lag das Wachstum mehr als doppelt so hoch. Die Werbeeinnahmen kletterten um 10% auf USD 65,85 Mrd.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR, der zwischenzeitlich bis auf USD 1,0769 nachgab, eroberte im US-Handel die Marke von USD 1,08 zurück.
Spekulationen über einen Wahlsieg Donald Trumps treiben den Bitcoin-Kurs an. Er nähert sich langsam seinem Allzeithoch von USD 73.803,25 an.
Der Rohölmarkt beruhigte sich nach dem Kursrutsch von Montag. Die Kurse pendelten um die Vortageswerte und tendierten am Ende etwas leichter.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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