Intershop: Cloud-Erlöse werden immer wichtiger
Bei Intershop steigt der Umsatz nach drei Quartalen um 4 Prozent auf 29,74 Millionen Euro an. Im Cloud-Bereich gibt es ein Plus von 30 Prozent auf 15,3 Millionen Euro. Damit machen die Cloud-Erlöse 51 Prozent (Vorjahr: 41 Prozent) des Gesamtumsatzes aus. Für das Gesamtjahr peilt Intershop einen Cloud-Umsatz von rund 20 Millionen Euro an, wie CFO Petra Stappenbeck bei einem Investorencall von mwb research erläutert.
Im Geschäfts mit Lizenzen und Wartung verbessert sich der Umsatz um 14 Prozent auf 7,3 Millionen Euro. Hingegen sinken die Serviceumsätze um 32 Prozent auf 7,1 Millionen Euro. Hier haben drei Projekte, bei denen man Festpreise vereinbart hatte, die Zahlen belastet, da es dort teils erhebliche Probleme gab.
Zwei dieser Projekte sind inzwischen live, das dritte Projekt soll im vierten Quartal beendet werden. Damit scheint die Zeit der Festpreisverträge bei Intershop im Servicebereich vorbei zu sein. Künftig will man sich, dies hat man aus der aktuellen Situation gelernt, von solch riskanten und großen Implementierungsprojekten zu Festpreisen fernhalten. Vielmehr sollen dort Partner zum Einsatz kommen.
Bei dem Investorencall von mwb research macht CEO Markus Klahn deutlich, dass sich Intershop weiter in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld bewegt. Viele Kunden halten sich derzeit mit Investitionen zurück, das erschwert das Neugeschäft. Oft kommt es aufgrund verschiedenster Unsicherheiten zur Verschiebung von geplanten Investitionen.
Intershop in den schwarzen Zahlen
Trotz dieser Problematiken kann das EBITDA von 1,1 Millionen Euro auf 3,0 Millionen Euro gesteigert werden. Daraus resultiert eine Marge von 10 Prozent (Vorjahr: 4 Prozent). Operativ verdient Intershop 0,57 Millionen Euro (Vorjahr: -1,493 Millionen Euro). Nach Steuern schafft Intershop einen Gewinn von 0,3 Millionen Euro, vor einem Jahr wurde ein Verlust von 1,9 Millionen Euro gemeldet. Je Aktie ergibt sich ein Gewinn von 0,02 Euro (Vorjahr: -0,13 Euro). Die liquiden Mittel haben sich von 10,0 Millionen Euro auf 6,4 Millionen Euro reduziert.
CEO Klahn sagt: „Es hat sich gezeigt, dass neben dem Neukundengeschäft eine solide Bestandskundenbasis zum Umsatz- und Ergebniszuwachs beiträgt. Wir blicken deshalb vorsichtig optimistisch auf das Jahresende und sind trotz herausfordernder Bedingungen, insbesondere im Servicebereich, mit Blick auf unsere Neugeschäftspipeline und unsere gute Entwicklung in den ersten neun Monaten zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen.“
Intershop erwartet für 2024 ein moderates Umsatzplus, im Vorjahr wurden 38,0 Millionen Euro erwirtschaftet. Das EBIT soll ausgeglichen sein. Zudem soll es beim Cloud-Auftragseingang eine leichte Steigerung geben. Der Vergleichswert aus 2023 steht bei 19,7 Millionen Euro. Nach drei Quartalen liegt der Wert bei 14,7 Millionen Euro. CFO Stappenbeck ist optimistisch, diese Ziele zu erreichen.
Schlussquartal 2024 wird schwierig
Zugleich macht sie klar, dass das vierte Quartal ein schwieriger Jahresabschnitt werden dürfte. Hier verweist sie auf das Marktumfeld, welches ein besseres Ergebnis verhindern dürfte. Intershop will im Schlussquartal Aufträge im Wert von mindestens 6,5 Millionen Euro generieren. Für ein wenig Phantasie sorgt Klahn dann mit seiner Aussage, dass man früher im vierten Quartal auch Auftragseingänge von bis zu 10 Millionen Euro realisieren konnte. Vermutlich wäre es aber vermessen, dieser Aussage für das laufende Jahr zu viel Bedeutung beizumessen.
Die Analysten von Pareto Securities bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Intershop. Sie sehen das Kursziel weiter bei 2,60 Euro. Die Experten bemerken in ihrer Studie, dass der Auftragseingang im Cloud-Bereich leicht unter ihren Erwartungen liegt.
Die Aktie von Intershop (WKN: A25421, ISIN: DE000A254211, Chart, News) verlieren am Nachmittag 0,6 Prozent auf 1,75 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten schafft das Papier ein Plus von 16 Prozent.