Hornbach Holding: Günstiger Zeitpunkt für einen genaueren Blick
Von Hornbach kennt man den Werbeslogan „Es gibt immer was zu tun“. Diesen Eindruck gewinnt man auch bei der Präsentation von Albrecht Hornbach, CEO der Hornbach Management, der persönlich haftenden Gesellschafterin der Hornbach Holding, auf der Wiener Kapitalmarktkonferenz.
Die Gesellschaft ist in neun Ländern mit 171 Märkten und 10 Online-Shops aktiv, hinzu kommen 39 Standorte der Baustoff Union in Frankreich und Deutschland. Das durchschnittliche Wachstum in den vergangenen 10 Jahren liegt bei 6,2 Prozent, der Umsatz ist in diesem Zeitraum insgesamt um 72 Prozent angestiegen. Das bereinigte EBIT hat um 52 Prozent zugelegt. Inzwischen werden jährlich rund 6,16 Milliarden Euro erwirtschaftet, der Gewinn kommt auf 130 Millionen Euro. Das ergibt eine Rendite von 3,5 Prozent, was in dieser Branche als gut anzusehen ist.
Am Kurs geht diese Entwicklung jedoch teils vorbei. Im Herbst 2014 stand das Papier der Holding bei 66,50 Euro, derzeit werden um die 82 Euro aufgerufen, ein Plus von weniger als 25 Prozent. In den Corona-Zeiten wurden hingegen Preise von mehr als 130 Euro in der Spitze bezahlt.
Der Chef bezeichnet sein Unternehmen als solide und krisenfest aufgestellt, es gibt ein aktives Kosten- und Bestandsmanagement. Er verweist auch auf das langfristige Wachstumspotenzial, was sich jedoch nicht in der Kursentwicklung zeigt. Für den CEO ist der Zeitpunkt daher derzeit günstig, die Aktie zumindest auf die Watchlist zu nehmen.
Der Vorstandsvorsitzende hebt einen weiteren Punkt hervor, der die Aktie aus seiner Sicht interessant macht. 2012/13 gab es einen Gewinn je Aktie von 4,08 Euro, die Dividende lag bei 0,64 Euro. Zuletzt wurde 2023/24 ein Gewinn je Aktie von 7,83 Euro (Vorjahr: 9,83 Euro) erwirtschaftet. Die Dividende kam auf 2,40 Euro. Daraus resultiert eine Rendite von fast 3 Prozent. In den vergangenen Jahren ist die Ausschüttung zudem nie verringert worden.
Mit den Zahlen der Hornbach Holding zum ersten Halbjahr zeigt sich Hornbach sehr zufrieden. Der Umsatz liegt unverändert bei 3,44 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT steigt um 19,9 Prozent auf 265,4 Millionen Euro an. Je Aktie gibt es einen Gewinn von 10,78 Euro (Vorjahr: 7,83 Euro), das ist ein Plus von 37,7 Prozent.
In Wien wird von Hornbach der Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt. Der Umsatz soll leicht ansteigen, das bereinigte EBIT soll stabil bleiben oder leicht zulegen. Im Vorjahr stand es bei 254,2 Millionen Euro.
In den kommenden Jahren dürften viele Einfamilien- aber auch Mietshäuser renoviert werden. Dabei spielt nicht nur die Dämmung von Altbauten eine Rolle. Viele Hausbesitzer dürften bei den Arbeiten selber Hand anlegen. Für die Baumärkte von Hornbach ist dies eine gute Perspektive.
Neueröffnungen dürften bei Hornbach für weitere Impulse sorgen. Im Februar 2025 wird man in Nürnberg einen neuen Markt eröffnen, in den niederländischen Städten Zaandam und Groningen hat man zuletzt bestehende Märkte um Drive-Ins erweitert. Im kommenden Geschäftsjahr, das am 1. März 2025 startet, soll es vier weitere neue Märkte geben.
Die im SDAX beheimatete Aktie von Hornbach Holding (WKN: 608340, ISIN: DE0006083405, Chart, News) verliert 0,36 Prozent auf 82,40 Euro.