Steico: Kooperation als Wachstumstreiber
Bei Steico hat sich zuletzt einiges geändert. Mit Kingspan aus Irland hat die Gesellschaft einen neuen Mehrheitsaktionär erhalten. Das hat zu Neuerungen im Vorstand geführt. Aktuell hält Kingspan 51 Prozent an Steico. Gründer Schramek besitzt 10,1 Prozent der Anteile, der Streubesitz beträgt 38,9 Prozent, wie IR-Manager Andreas Schulze auf einer m:access Konferenz der Börse München erklärt.
2023 war kein gutes Jahr für den Weltmarktführer bei Holzfaserdämmstoffen. Die Inflation und die Zinsen haben die Lust am Bauen und Renovieren verringert. Die Gesellschaft hat einen Umsatz von 365 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Jahr zuvor waren es noch 445 Millionen Euro.
Die Rahmenbedingungen bleiben auch 2024 kompliziert. Bei Neubauten ist weiter keine Dynamik zu verspüren, die Sanierungstätigkeiten bleiben verhalten. Gleichzeitig hat sich für Steico der Wettbewerb verschärft, ein neuer Marktteilnehmer ist aufgetaucht. Positiv bewertet Schulze, dass Steico derzeit neue Absatzmärkte entwickelt. So ist man bei Baumarkt stark gelistet, auch Kooperationen mit Obi und Hornbach sorgen für Impulse.
Wirklich spürbar ist das beim Umsatz noch nicht. Im ersten Halbjahr legt der Umsatz von 190,0 Millionen Euro auf 190,8 Millionen Euro zu. Schulze spricht von einer Stabilisierung der Nachfrage, zudem haben sich viele Lagerbestände verringert. Der höhere Wettbewerb sorgt für einen Preisdruck, immerhin musste Steico die Preise noch nicht auf breiter Front reduzieren. Spielraum für Preiserhöhungen sieht man in der derzeitigen Marktsituation allerdings auch nicht.
Das EBITDA verbessert sich im ersten Halbjahr von 30,1 Millionen Euro auf 46,0 Millionen Euro. Beim EBIT geht es von 16,0 Millionen Euro auf 32,0 Millionen Euro nach oben. Das starke EBIT ist von Kosteneinsparungen und vor allem positiven Währungseffekten geprägt, die sich mit 19 Millionen Euro im Ergebnis niederschlagen. Noch in diesem Monat wird Steico die Zahlen zum dritten Quartal vorstellen.
An der Prognose für 2024 hält der IR-Manager in München fest. Der Umsatz soll auf Vorjahresniveau bei rund 365 Millionen Euro liegen. Das EBIT wird auf 45 Millionen Euro bis 50 Millionen Euro vorhergesagt. Schulze betont zugleich, dass man etwas konservativ prognostiziert habe. Die aktuelle Entwicklung bezeichnet er als sehr erfreulich.
Das Engagement von Kingspan bei Steico soll verschiedene positive Einflüsse haben. So ist der Vertrieb von Steico-Produkten auch über die Vertriebskanäle von Kingspan möglich. Unterstützen können sich die Gesellschaften bei der Beschaffung und Bündelung von Einkaufsaktivitäten.
Schulze erläutert in München, dass man gut positioniert sei. Sobald die Baukonjunktur wieder anspringe, könne Steico davon überproportional profitieren. Die Kooperation mit Kingspan sieht er als Wachstumstreiber.
Die Aktie von Steico (WKN: A0LR93, ISIN: DE000A0LR936, Chart, News) notiert leicht im Plus bei 23,95 Euro. Analysten von Berenberg sehen das Kursziel für den Titel bei 31,00 Euro.