Cherry kann die Prognose nicht erfüllen
Vor dem Feiertag gibt es von Cherry eine Warnung. Im dritten Quartal verfehlen die Zahlen die Erwartungen, dies hat Auswirkungen auf das Gesamtjahr. Das Unternehmen rechnete für das dritte Quartal mit einem Umsatz von 35 Millionen Euro, wahrscheinlich sind inzwischen 22 Millionen Euro.
Das Verfehlen des Ziels geht auf mehrere Gründe zurück. So ist die Wirtschaftstätigkeit in Deutschland rückläufig, die Stimmung der Verbraucher ist negativ. Dies verlangsamt Kaufentscheidungen, so die Gesellschaft. International entwickeln sich die Märkte hingegen besser.
Zum Ergebnis im dritten Quartal kann Cherry noch nicht viel sagen. Das bereinigte EBITDA dürfte jedoch negativ ausfallen. Um dem Trend entgegenzuwirken, will man die Kosten um 3,5 Millionen Euro reduzieren.
Welche Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen auf die Prognose 2024 haben werden, ist noch unklar. Dies wird derzeit geprüft. Bisher erwartet Cherry einen Jahresumsatz von 140 Millionen Euro bis 150 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge soll bei 7 Prozent bis 8 Prozent liegen. Nach dem ersten Halbjahr lagen die Zahlen bei 61,6 Millionen Euro bzw. 4,0 Prozent.
Oliver Kaltner, CEO von Cherry, sagt: „Die Cherry SE ist international aufgestellt, aber Deutschland ist unser wichtiger Heimatmarkt und somit trifft die schwache Konsumentennachfrage in Kombination mit fehlender volkswirtschaftlicher Wachstumsperspektive auch uns in deutlichem Umfang. Das Unternehmen setzt weiterhin auf profitables Wachstum und nicht auf Umsatz um jeden Preis.“
Gleichzeitig wird Kaltner sehr deutlich: „Wir Unternehmer benötigen einen sofortigen Bürokratieabbau und eine umfassende Deregulierung. Jedwede weitere Belastung, etwa durch Lieferkettengesetz oder Reportingpflichten, können wir nicht mehr leisten. Das ist die Voraussetzung für Sicherheit bei der Standortplanung.“
Am 24. Oktober wird Cherry weitere Zahlen zum dritten Quartal publizieren.
Die Aktien von Cherry (WKN: A3CRRN, ISIN: DE000A3CRRN9, Chart, News) geben auf Tradegate 1,6 Prozent auf 0,90 Euro nach. In den vergangenen vier Wochen verliert das Papier rund 58 Prozent.