China: Caixin Manufacturing PMI auf Zwölfmonatstief - Nord LB
Die heute veröffentlichten Daten zur Entwicklung des Caixin Manufacturing PMI konnten mit der mehrheitlich von Analysten und Volkswirten erwarteten Stimmungsaufhellung in der Einkaufsabteilung chinesischer Industrieunternehmen nicht ganz Schritt halten. Diese Ergebnisse sollten jedoch nicht überinterpretiert werden. Denn Pekings jüngster „Doppel-Wumms“ aus umfangreichen geldpolitischen und fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen im Hinblick auf die strauchelnde Ökonomie im Reich der Mitte konnte noch nicht auf die Ergebnisse ausstrahlen, da die Umfragerunde zuvor bereits geschlossen war. Für den Oktober-Datenkranz ist daher mit einem gegenläufigen Effekt zu rechnen. Im September ist der Index zunächst einmal mit 49,3 Punkten auf das niedrigste Niveau seit zwölf Monaten abgerutscht.
Nach den begleitenden qualitativen Aussagen haben sich die Bedingungen für das Verarbeitende Gewerbe im Vergleich zum Vormonat insgesamt verschlechtert. Mit einer signifikant gesunkenen Auslandsnachfrage haben die Unternehmen ihr Angebot weiter zurückgefahren, wodurch zunehmend die Beschäftigungssituation in Mitleidenschaft gezogen wird. An der makroökonomischen Preisfront bleibt auch der zurückhaltende Binnenkonsum ein Problem.
Die nahezu zeitgleich veröffentlichten Indikationen des staatlich erhobenen Pendants CFLP Manufacturing PMI (49,8 Punkte) haben hingegen eine kleine Stimmungsaufhellung angezeigt. Dabei lagen die Daten zwar oberhalb der Erwartungen, doch notiert der Index nunmehr den fünften Monat in Folge unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten und deutet damit weiterhin eine Verlangsamung der Industrieaktivität vieler im Index vertretenen Großunternehmen in Nordchina an.
Der ernüchternde Konjunkturverlauf in diesem Jahr hat bis an den aktuellen Rand heran immer mehr Zweifel an der Erreichung des auch in diesem Jahr avisierten BIP-Wachstumsziels von 5% aufkommen lassen. Auf Seiten der harten Konjunkturdaten ließen mit Ausnahme des Außenhandels die übrigen Wachstumstreiber im Berichtsmonat September den nötigen Schwung vermissen. Folglich hatte der Druck auf Peking zugenommen, die Konjunktur zeitnah noch stärker zu stützen. Mit der Zinswende in den USA haben sich in China dann auch im Hinblick auf die Yuan-Stabilität neue geldpolitische Spielräume eröffnet. Unmittelbar nach der Fed-Sitzung im September reagierte die PBOC mit rekordverdächtigen Lockerungen, die in diesem Ausmaß überraschten. Vor allem der Immobiliensektor und privater Konsum stehen dabei im Fokus, aber auch die Stützung der Aktienmärkte. Kurze Zeit später kommunizierte das höchste politische Führungsgremium flankierend weitreichende fiskalische Unterstützungsbekundungen, um noch stärker auf das Wachstumsziel hinzuwirken. Der chinesische Leitindex CSI 300 und der Hang Seng Index haben ihre Verluste im Jahresverlauf prompt wettmachen können.
Fazit
Der Caixin Manufacturing PMI ist im September mit einem Stand von 49,3 Punkten auf das niedrigste Niveau seit einem Jahr zurückgefallen. Diese Ergebnisse sollten jedoch nicht überinterpretiert werden. Denn Pekings jüngster „Doppel-Wumms“ aus umfangreichen geldpolitischen und fiskalischen Stimuli zur Belebung der strauchelnden Ökonomie konnte noch nicht auf die Ergebnisse ausstrahlen, da die Umfragerunde zuvor bereits geschlossen war. Für den Oktober-Datenkranz ist daher mit gegenläufigen Effekten zu rechnen. Nach den begleitenden qualitativen Aussagen zur aktuellen Befragungsrunde bleiben allerdings die rückläufige Auslandsnachfrage und der anhaltend schwache Binnenkonsum ein Problem. Die nahezu zeitgleich veröffentlichten Indikationen des staatlich erhobenen Pendants CFLP Manufacturing PMI (49,8 Punkte) haben eine kleine Stimmungsaufhellung angezeigt, doch notiert der Index nunmehr den fünften Monat in Folge unterhalb der Expansionsschwelle und deutet damit noch kein erneutes Anziehen der Industrieaktivität vieler im Index vertretenen Großunternehmen im Norden Chinas an.
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