Börse am Morgen: U.a. mit FedEx, Intel, Mercedes-Benz, Qualcomm und ifo-Index - Nord LB
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland lagen im August 2024 genau wie schon im Juli um 0,8% niedriger als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,2%. Hauptursächlich für den Rückgang waren Preisrückgänge bei Energie (-4,6%), darunter Erdgas (-10,1%), Strom (-9,2%) und Mineralölerzeugnisse (-4,7%). Ohne deren Berücksichtigung stiegen die Erzeugerpreise y/y um 1,2%. Investitions-, Konsum- und Vorleistungsgüter waren teurer als im Vorjahr.
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind in Q2 2024 gegenüber Q2 2023 um 2,6% gesunken. Gegenüber Q1 2024 legten sie dagegen um 1,3% zu. Letzteres war der erste Anstieg seit Q2 2022. Gegenüber Q1 gab es nur noch für Wohnungen in ländlichen Regionen einen Rückgang zu verzeichnen. Die Preise von Ein- und Zweifamilienhäusern stiegen in allen Regionstypen. In den sieben größten Städten Deutschlands legten die Preise um 1,6% für Wohnungen und 2,3% für Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorquartal zu.
5,6 Mrd. bzw. 6% mehr Fahrgäste waren im 1. Halbjahr 2024 im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen in Deutschland unterwegs. Hierzu dürfte das Deutschlandticket (seit Mai 2023) nicht unerheblich beigetragen haben. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) hat hieran einen Anteil von 99% und wuchs ebenfalls um 6%. Im Linienfernverkehr sank das Fahrgastaufkommen dagegen um 4% auf 73 Mio. Fahrgäste. Dabei gab es in Fernzügen streikbedingt 11% weniger Fahrgäste, wohingegen der Fernverkehr mit Bussen 12% mehr Passagiere zählte.
Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im September etwas besser entwickelt als erwartet. Der entsprechende Konsumklimaindex stieg um 0,5 auf minus 12,9 Punkte, womit er fast seinen langjährigen Durchschnittswert erreicht hat.
Wochenausblick
Nach der Woche der Notenbanken wird nun noch auf die Nachzügler Australien und Schweiz zu warten sein. Sehr spannend werden wohl auch die Zahlen zum ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Die Vorgaben durch die Daten des ZEW sind eindeutig unerfreulich. In den USA sollten zudem noch die Angaben zur Entwicklung der PCE-Preisdeflatoren im Auge behalten werden; wie schon bei den CPI-Zahlen dürfte dabei vor allem die Kernrate im Fokus stehen.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche sowie US-amerikanische Anleihen gaben in einem impulslosen Handel leicht nach.
Wie gewonnen, so zerronnen: Auf die Euphorie vom Donnerstag folgte am Freitag Ernüchterung an den europäischen Aktienmärkten. Weitere Negativschlagzeilen aus dem Automobilsektor (Prognosesenkung von Mercedes-Benz, vgl. NORD/LB am Morgen vom Freitag, 20.09.2024) sowie die Situation im Nahen Osten belasteten. Im DAX blieb auf Wochensicht ein Plus von 0,01%! DAX -1,49%; MDAX -1,61%; TecDAX -2,26%.
An der Wall Street geriet der Auftrieb ebenfalls ins Stocken, allerdings deutlich moderater. Der S&P legte in der vergangenen Woche um 1,4% zu. Dow Jones +0,09%; S&P 500 -0,19%; Nasdaq Comp. -0,36%.
Unternehmen
Unbestätigten Medienberichten zufolge hat Qualcomm ein Auge auf Intel geworfen. Hiernach sind die Gespräche in einem sehr frühen Stadium, und ein offizielles Übernahmeangebot liegt noch nicht vor. Im Falle einer Übereinkunft, dürfte es auch auf die Wettbewerbsbehörden ankommen. Qualcomm könnte verpflichtet werden, bestimmte Konzernteile zu verkaufen. Qualcomm wird aktuell mit rund USD 188 Mrd. und Intel mit USD 122 Mrd. bewertet, wobei Intel im laufenden Jahr deutlich mehr als 50% eingebüßt hat und die rote Laterne im Dow Jones trägt.
Der US-Logistikkonzern FedEx vermeldete für das Quartal von Juni bis August einen rückläufigen Umsatz und Gewinn. Das Management senkte daher den Ausblick für das Gesamtjahr. Das Umsatzwachstum soll sich nun nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen. Die lahmende Weltwirtschaft mit in der Folge geringerer Nachfrage sowie steigende Kosten belasten den Konzern. Die Kosten sollen nun um über USD 2 Mrd. gesenkt werden. Die Währungsrelation EUR/USD veränderte sich am Freitag nur marginal.
Devisen und Rohstoffe
Auch der Ölhandel verlief sehr ruhig.
Dagegen profitierte Gold weiter von der Aussicht auf fallende Zinsen. In der Spitze kletterte die Feinunze um 1,5% auf USD 2.624.
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