Börse am Morgen: U.a. mit Apple, Boeing, Fraport und Siemens - Nord LB
In China haben extreme Wetterbedingungen in diesem Sommer die Preise für landwirtschaftliche Produkte in die Höhe getrieben (August: +2,8% y/y). Dies wirkte sich auf die Inflation aus. Der Verbraucherpreisindex stieg um 0,6% y/y (Juli: +0,5%). Die Kerninflation, bei der Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden, lag im August bei +0,3% (Juli: +0,4%).
Der Autoabsatz in China sank im August um 1,1% auf 1,92 Mio. Autos. Dies war der fünfte Rückgang in Folge. Zum ersten Mal wurden allerdings mehr Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride als Verbrenner verkauft. Der Anteil lag bei 53,5%.
Die japanische Wirtschaft hat in Q2 etwas weniger zugelegt als gedacht. Das BIP-Wachstum wurde von ursprünglich 3,1% auf 2,9% revidiert.
Nach einem enttäuschenden Konjunkturverlauf in den ersten sieben Monaten 2024 hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) die Produktionsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Die Branche erwartet nun ein Minus von 8% nach zuvor 4%. Der Auftragseingang lag von Januar bis Juli 11% unter Vorjahr, die Produktion ist um 6,8% geschrumpft.
Der LKW-Maut-Fahrleistungsindex, der als wichtiger Frühindikator für die Industrieproduktion in Deutschland gilt, ist im August gegenüber Juli kalender- und saisonbereinigt um 0,3% gesunken. Er lag damit 0,7% unter dem Niveau des Vorjahresmonats August 2023.
Tagesausblick
Heute stehen keine relevanten Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Angesichts der Unklarheiten bezüglich der Beschäftigungssituation in den USA, welche bekanntlich eine hohe Bedeutung für das FOMC hat, mag aber wohl doch mit einem Auge schon auf den NFIB Optimismus der KMUs geblickt werden. Dieser Stimmungsindikator vermag weitere Hinweise zur Lage am Arbeitsmarkt der Vereinigten Staaten liefern.
Renten- und Aktienmärkte
An den Rentenmärkten fehlte es gestern an Impulsen. Die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten sorgte dafür, dass die Kurse leicht nachgaben. Dies galt sowohl für Deutschland/Europa als auch für die USA.
Nachdem zum Wochenende Konjunktursogen die Aktienmärkte weltweit belasteten, stabilisierten sie sich zum Beginn der neuen Woche wieder. In Europa schlossen alle wichtigen Aktienindizes freundlich bis fest. DAX +0,77%; MDAX +0,62%; TecDAX +1,05%.
Noch beherzter griffen die Anleger nach der Korrektur der Vorwoche an der Wall Street zu. Boeing-Aktien (+3,36%) standen im Fokus, nachdem eine vorläufige Tarifeinigung für über 32.000 Mitarbeiter erzielt wurde und ein Streik damit zunächst vom Tisch ist. Dow Jones +1,20%; S&P 500 +1,16%; Nasdaq Comp. +1,16%.
Unternehmen
Der Flughafenbetreiber Fraport verkauft seine 10%ige Beteiligung am indischen Hauptstadtflughafen Delhi für EUR 126 Mio. an den Mehrheitsgesellschafter GMR Airports Infrastructure. Der Betreibervertrag für den Flughafen Delhi bleibt aber bestehen.
Zum 10-jährigen Jubiläum macht Apple die Apple Watch dünner und stattet sie mit größeren Displays aus. Ein leistungsfähigerer Chip ermöglicht auch neue Funktionen, u.a. die Erkennung von Schlaf-Apnoe. Die neue iPhone-Generation 16 (16, 16 Plus, 16 Pro, 16 Pro Max) profitiert ebenfalls von leistungsfähigeren Chipsätzen und ist ganz auf die Verwendung von Apple Intelligence ausgelegt. Mit den KI-Funktionen hofft Apple auf eine Belebung der Nachfrage. Insbesondere in China verlor das Unternehmen zuletzt Marktanteile, vor allem an Huawei. In Deutschland wird Apple Intelligence aber zunächst noch auf sich warten lassen.
Siemens baut für rund EUR 60 Mio. ein Schnellzugwerk in Horseheads in den USA. Dort sollen 300 Arbeitsplätze entstehen. Ab 2026 sollen in dem Werk Hochgeschwindigkeitszüge für ein Projekt zwischen Südkalifornien und Las Vegas entstehen.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR geriet zum Wochenbeginn unter Druck. Anleger blicken nervös auf die Zinssitzung der EZB am kommenden Donnerstag, wobei eine Zinssenkung um 0,25 PP als nahezu sicher gilt. Der Kommunikation hinsichtlich des weiteren Zinspfades kommt aber besondere Bedeutung zu.
Die Rohölpreise waren gestern nach uneinheitlichen Konjunkturdaten aus China auf Zickzackkurs. In dieser Woche werden Projektionen zu Angebot und Nachfrage in den Monatsberichten von Opec und der Internationalen Energieagentur (IEA) erwartet.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!