paragon: Eine starke Portion Zuversicht
Seit Jahren wird paragon von Investoren besonders stark beobachtet, in den einschlägigen Foren gibt es ständig intensive Diskussionen zu dem Titel. Die Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten rund 55 Prozent verloren, blickt man drei Jahre zurück, liegt das Minus bei mehr als 75 Prozent. Auch die bis Sommer 2027 laufende Anleihe kann nicht wirklich durchstarten. Aktuell notiert das Papier bei rund 58 Prozent.
Diese Anleihe ist ein Thema, welches Finanzvorstand Martin Esser auf der Herbstkonferenz des Equity Forums aufgreift. Das Papier hat ein Maximalvolumen von 50 Millionen Euro, bis 2023 hat man die Außenstände auf nominal 45,2 Millionen Euro verringert. Derzeit läuft noch bis Juli 2025 ein Rückkaufprogramm für die Anleihe. Dieses hat ein Volumen von bis zu 20,1 Millionen Euro. Davon wurden bisher 600.000 Euro genutzt. Nach dem Auslaufen des Programms könnte dieses verlängert werden, ein zweites Rückkaufprogramm will man ebenfalls nicht ausschließen.
Wie die restliche Anleihe im Juli 2027 refinanziert werden soll, ist noch unsicher. Der Finanzvorstand bringt in Frankfurt verschiedene Möglichkeiten ins Spiel, von einem neuen Bond über einen Konsortialkredit bis hin zu einer Kombination aus beiden Varianten scheint alles möglich zu sein. Esser macht dann auch deutlich, dass man noch keine Ahnung habe, wie die Refinanzierung letztlich aussehen werden. Man habe aber auch noch viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
Vor wenigen Tagen hat paragon Halbjahreszahlen publiziert. Der Umsatz sinkt im ersten Halbjahr von 86,4 Millionen Euro auf 75,4 Millionen Euro. Esser ist mit diesem Wert zufrieden, er liegt auf Höhe der Erwartungen. Das EBITDA aus dem fortgeführten Geschäft steigt von 8,1 Millionen Euro auf 8,5 Millionen Euro an. Beim fortgeführten Geschäft ergibt sich ein Verlust von 1,0 Millionen Euro (Vorjahr: -5,6 Millionen Euro).
Prognose für 2024
Für das Gesamtjahr prognostiziert der Finanzchef einen Umsatz von 160 Millionen Euro bis 165 Millionen Euro (2023: 161,6 Millionen Euro). Das EBITDA soll bei 18 Millionen Euro bis 20 Millionen Euro (2023: 17,7 Millionen Euro) liegen. Unterm Strich soll paragon leicht schwarze Zahlen schreiben.
Freudig verweist der Vorstand darauf, dass es in China ein erfreuliches Wachstum gibt. Wurden dort 2019 2 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, waren es 2023 mehr als 16 Millionen Euro. Die Entwicklung im ersten Halbjahr in dem asiatischen Land bezeichnet er als stark. Ein Blick von Esser geht auch in andere Regionen. Die Länder Indien, Südkorea und USA besitzen aus seiner Sicht spannende Märkte, in die man intensiver hineingehe.
Ein weiteres Thema während der Präsentation sind die Kosten. In Deutschland hatte paragon, so Esser, zu viele kleine Produktionswerke. Einige davon habe man inzwischen geschlossen. Um die Kosten weiter zu drücken, könnten verschiedene arbeitsintensive Tätigkeiten künftig nach Kroatien ausgelagert werden. Näher geht der Manager darauf aber nicht ein.
Esser beendet seine Präsentation mit einer gehörigen Portion Zuversicht. In der Pipeline befinden sich derzeit Umsätze im Volumen von 880 Millionen Euro. Nicht alle diese Aufträge wird man aber letztlich gewinnen. Dennoch glaubt Esser, dass man die Umsatzmarke von 300 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren knacken werde. Er sieht paragon dabei auf einem guten Weg.
Die Aktien von paragon (WKN: 555869, ISIN: DE0005558696, Chart, News) beenden die Handelswoche auf Tradegate bei 2,44 Euro.