Koenig & Bauer: Investitionsbereitschaft steigt langsam an
An der Aktie von Koenig & Bauer hatten Investoren zuletzt eher wenig Freude. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier rund 35 Prozent verloren. Lena Landenberger, IR Verantwortliche von Koenig & Bauer klärt auf der Herbstkonferenz des Equity Forums in Frankfurt über die aktuelle Situation beim Hersteller von Druckmaschinen auf.
Für die Zukunft werden zwar weniger Zeitungen oder Zeitschriften benötigt, dafür wächst der Bedarf an Verpackungen, z.B. dank des Online-Handels, und von Deko-Artikeln, u.a. Laminate und Tapeten. Der gesamte Druckmarkt soll von 880 Milliarden Dollar (2017) auf 990 Milliarden Dollar (2032) anwachsen, so ist in Frankfurt zu hören. Davon will Koenig & Bauer ein Stück abbekommen.
Landenberger bezeichnet Wellpappe als ein großes Wachstumsgeschäft für ihr Unternehmen. Der Online-Handel spielt dabei ebenso eine Rolle, wie der Transport von Waren zu Supermärkten. Auch dabei dient Wellpappe oft als Verpackungsmaterial.
drupa als Impulsgeber
Im Mai/Juni fand in Düsseldorf die drupa statt. Diese Branchenmesse ist für Koenig & Bauer immer ein Gradmesser und Stimmungstext, den man sich etwas kosten lässt. Es zeigt sich nicht nur in Düsseldorf, dass sich die Investitionsbereitschaft der Kunden langsam wieder erholt. Man hat dort rechtlich bindende Aufträge über rund 200 Millionen Euro hereingeholt. Daraus hat sich zum Halbjahr ein Auftragsbestand von 1,021 Milliarden Euro ergeben, das sorgt für einen gewissen Optimismus.
Für das Gesamtjahr rechnet Koenig & Bauer mit einem operativen EBIT von 25 Millionen Euro bis 40 Millionen Euro (2023: 29,9 Millionen Euro), dabei erscheint das untere Ende der Spanne wahrscheinlich. Hier spielen die Kosten für die drupa in Höhe von rund 10 Millionen Euro eine nicht unerhebliche Rolle.
Der Umsatz wird bei 1,3 Milliarden Euro (2023: 1,327 Milliarden Euro) gesehen. Bis 2026 soll der Umsatz auf rund 1,5 Milliarden Euro ansteigen. Dann soll die Marge auf 6 Prozent zulegen. Das entspricht einem operativen Ergebnis von rund 90 Millionen Euro. Mittelfristig soll der Umsatz auf 1,8 Milliarden Euro nach oben gehen – bei einer Marge von 8 Prozent bis 9 Prozent.
Am 7. November wird Koenig & Bauer Zahlen zum dritten Quartal vorlegen. Dann dürfte sich zeigen, ob die drupa-Zuversicht weiter Bestand hat.
Die Aktien von Koenig & Bauer (WKN: 719350, ISIN: DE0007193500, Chart, News) geben 2,2 Prozent auf 9,46 Euro nach.